"Wir haben jetzt alle unsere Telefonnummern" - Schweizer Topstar sprach von "cooler Rivalität und doch Freundschaft"
Die Szenen vom erstmals ausgetragenen Laver Cup im vergangenen September in Prag sind Tennisfans unvergessen. Das von Roger Federer und Rafael Nadal angeführte "Team Europa" blieb am Ende gegen das "Team Welt" siegreich. Doch wohl weniger der Erfolg an sich, als das entstandene Gemeinschaftsgefühl hat auch bei Federer einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
"Ich denke, wir haben uns beim Laver Cup alle ein bisschen besser kennengelernt. Und wir haben jetzt alle unsere Telefonnummern. Das war vorher nicht der Fall", erklärte der 19-fache Major-Sieger, der am Sonntag mit einem Zwei-Satz-Sieg über Jack Sock in die ATP-Finals gestartet war.
Vielleicht hatte man es vor dem Laver Cup nicht für möglich gehalten, dass Superstars wie Federer oder Nadal das gesamte Match etwa von Dominic Thiem (aber auch von allen anderen) an der Seite sitzen, mitfiebern, ihre Teamkollegen anfeuern und sogar mit Tipps versorgen. Ein solcher Teamspirit verbindet eben, ähnlich wohl wie bei großen Erfolgen im Davis Cup.
Federer jedenfalls glaubt schon, dass da etwas entstanden ist. "Bei der ATP-Zeremonie und der offiziellen Präsentation habe ich eine Art Kameradschaft empfunden. Eine coole Rivalität, aber doch in Freundschaft, und das sieht man gerne." Der Transport vom Spieler-Hotel erfolgt beim ATP-Saisonfinale für die Protagonisten ja außergewöhnlich mit einem eigenen Boot über die Themse zur O2-Arena. "Wir sind auf dem Boot alle zusammen und sprechen miteinander. Ich bin nicht sicher, ob das in den früheren Jahren der Fall war", erläuterte Federer.
Das bedeute aber nicht, dass man früher nicht gut miteinander ausgekommen wäre. "Aber wir haben uns, ehrlich gesagt, einfach nicht so gut gekannt. Ich finde, dass wir gute Dinge vom Laver Cup mitgenommen haben. Ohne zu vergessen, dass wir am Ende des Tages natürlich auch Rivalen sind."