Australian Open ohne Stars?

Andy Murray.
Andy Murray. (c) APA/AFP/AFP /PATRICK HAMILTON (PATRICK HAMILTON)
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Die Weltspitze bleibt ein Lazarett. Murray und Nishikori haben für Melbourne abgesagt, Djoković, Nadal und Wawrinka sind fraglich.

Brisbane/Wien. Die Australian Open, das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres (ab 15. Jänner), drohen ohne etliche Topstars über die Bühne zu gehen. Nach Andy Murray und Kei Nishikori könnten wie bei zahlreichen Vorbereitungsturnieren bald weitere Absagen folgen. Nur Roger Federer scheint dem Verletzungsteufel zu trotzen.

Andy Murray. Die Melbourne-Absage ist der nächste bittere Rückschlag für den früheren Weltranglistenersten. Der fünfmalige Finalist hat wegen anhaltender Hüftprobleme bereits kurzfristig beim 250er-Turnier in Brisbane zurückgezogen und erklärte: „Ich werde in Kürze nach Hause fliegen, um alle Optionen zu haben.“ Dazu gehört auch eine Operation, die Murray eigentlich vermeiden wollte.

Seine bisher letzte offizielle Partie hat der auf Rang 16 abgerutschte Schotte im Juli 2017 im Wimbledon-Viertelfinale gespielt, seither lässt er seine Hüfte konservativ behandeln. „Erst in den vergangenen Monaten habe ich begriffen, wie sehr ich dieses Spiel liebe“, teilte der 30-Jährige mit.

Rafael Nadal. Der Spanier, 31, führt zwar die Weltrangliste an, gespielt aber hat er zuletzt Mitte November. Wegen einer Knieverletzung war Nadal beim ATP-Finale in London vorzeitig abgereist, sein Comeback beim Einladungsturnier in Abu Dhabi Ende Dezember musste er verschieben. Nun hat er auch für Brisbane und Sydney abgesagt. „Es war ein hartes Jahr 2017, ich muss meinen Turnierkalender ändern, um wieder bereit zu sein“, erklärte der 16-fache Major-Sieger. Am 10. Jänner will er bei der Exhibition Tie Break Tens in Melbourne zurückkehren.

Novak Djoković. Der Serbe möchte ebenfalls die Tie Break Tens in Melbourne bestreiten und dann über seine Teilnahme an den Australian Open entscheiden. Djoković laboriert an Ellbogenproblemen, eine konservative Behandlung war bisher nicht von Erfolg gekrönt, er hat daher schon für Abu Dhabi und das ATP-Event in Doha abgesagt. Sein bisher letztes Match hat der 30-Jährige, inzwischen nur noch Nummer zwölf der Welt, am 12. Juli des Vorjahres im Wimbledon-Viertelfinale bestritten. „Ich werde erst wiederkommen, wenn ich hundertprozentig fit bin“, erklärte der zwölffache Major-Sieger.

Stan Wawrinka. Auch der Schweizer, 32, spielte zuletzt wettkampfmäßig in Wimbledon. Zwei Knieoperationen hat er sich seither unterzogen, danach erklärte er: „Die letzten Monate waren die schwersten meines Lebens.“ Wie Nadal und Djoković will der dreifache Grand-Slam-Champion sein Comeback bei den Tie Break Tens geben.

Kei Nishikori. Der japanische Topspieler wird nicht in Melbourne aufschlagen. Im August hatte sich der 28-Jährige einen Sehnenriss im rechten Handgelenk zugezogen und seitdem kein Match mehr absolviert. „Meine Genesung läuft gut, aber ich fühle mich nicht bereit, über fünf Sätze zu spielen“, erklärte Asiens Nummer eins.

Roger Federer. Ausgerechnet der schon 36-jährige Weltranglistenzweite ist von allen Topstars am besten in Form. Beim Hopman Cup in Perth hat er die Schweiz mit drei Einzelsiegen ins Finale geführt, in Melbourne ist der Titelverteidiger der große Favorit.

Die lange Verletztenliste unter den in die Jahre gekommenen Topstars überrascht Federer nicht. Auch Craig Tiley, der Turnierdirektor der Australian Open, scheint noch nicht besorgt zu sein. „Es ist nicht viel anders als im Vorjahr, als wir über die Fitness von Nadal und Federer geredet haben, und zwei Wochen später haben sie im Finale gegeneinander gespielt.“ (joe)

AUF EINEN BLICK

Nach Andy Murray und Kei Nishikori könnten schon bald weitere Absagen von Topstars für die Australian Open (ab 15. Jänner) folgen. Novak Djoković, wegen Ellbogenproblemen außer Gefecht, musste sein Comeback verschieben, auch der Weltranglistenerste, Rafael Nadal, hat für die Vorbereitungsturniere in Brisbane und Sydney wegen Knieproblemen abgesagt. Die Rückkehr von Stan Wawrinka verzögert sich ebenfalls.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.01.2018)

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