French Open: Serena Williams gibt w.o.

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Serena Williams muss ihr Comeback in Paris schon vor dem Achtelfinalduell mit Maria Scharapowa beenden.

Die aufgetauchten Gerüchte waren spätestens mit der Durchsage, dass es zu einer kurzfristigen Pressekonferenz von Serena Williams kommt, Gewissheit. Der Superstar des Damen-Tennis musste sich am Montag noch vor ihrem mit Spannung erwarteten Achtelfinale gegen Maria Scharapowa wegen einer Brustmuskelverletzung aus dem Turnier zurückziehen.

Die 36-jährige US-Amerikanerin und 23-fache Grand-Slam-Siegerin, die nach ihrer Babypause ihr Major-Comeback gefeiert hat, schilderte im vollgepackten Interviewraum 1, dass sie sich im Drittrundenmatch gegen die Deutsche Julia Görges eine Brustmuskel-Verletzung zugezogen hat. "Leider habe ich Probleme mit meinem Brustmuskel. Ich kann derzeit nicht servieren, also kann ich nicht spielen." Eine Magnetresonanz-Untersuchung am Dienstag soll ihr neue Aufschlüsse geben. "Ich werde hierbleiben, und so viele Ärzte und Spezialisten aufsuchen wie ich kann." Vor den Ergebnissen kann sie keine Prognosen über die Dauer ihrer nun nötigen Pause abgeben. Ihr Start in Wimbledon ist also vorerst fraglich.

Die US-Amerikanerin hatte hart gearbeitet, um nach der Geburt ihrer Tochter Alexis Olympia im vergangenen September mit 36 noch einmal auf die Tour zurückzukehren. Obwohl sie davor nur vier Matches in diesem Jahr gespielt hatte, startete die ehemalige Nummer 1 und aktuelle Nummer 451 mit drei Siegen, zwei davon gegen die Gesetzten Ashleigh Barty und Görges, beeindruckend. Sie sei weit mehr als nur enttäuscht. "Ich habe so viel Zeit mit meiner Tochter und meiner Familie aufgegeben und alles auf den Court gebracht, um hier dabei zu sein", meinte Williams. Sie blickte aber positiv in die Zukunft. "Physisch geht es mir gut. Ich hatte einen tollen Auftritt bei meinem ersten Grand Slam zurück."

Scharapowa: "Hoffe, dass sie bald zurückkehrt"

Scharapowa, die selbst nach einer Dopingsperre erstmals seit zwei Jahren wieder in Paris ist, kam damit kampflos ins Viertelfinale. In diesem wird sie entweder auf Garbine Muguruza (ESP-3) oder Lesia Zurenko (UKR) treffen. "Ich habe mich auf das Match gegen Serena heute gefreut und ich bin enttäuscht, dass sie sich aus dem Turnier zurückziehen musste. Ich wünsche ihr eine schnelle Erholung und hoffe, dass sie bald auf die Tour zurückkehrt", ließ die Russin später verlauten. In der bisherigen Bilanz hatte Scharapowa eine 2:19-Bilanz gegen Williams gehabt, diesmal hatte sie sich gute Chancen ausgerechnet, den Bann zu brechen.

Auf dem Platz waren bei den Damen bis zum Abendmatch Muguruza-Zurenko schon drei weitere Partien vorüber: Die große Überraschung war das Aus der Nummer zwei, Caroline Wozniacki, die schon mit einem 6:7,3:3-Rückstand vom Vorabend in die Fortsetzung gegen Daria Kasatikina gegangen war. Die als Nummer 14 gesetzte Russin ließ keine Spannung mehr aufkommen und machte nur noch die drei nötigen Games, um die Niederlage der Dänin zu besiegeln. "Ich habe ehrlich nicht gedacht, dass ich heute morgen schlecht gespielt habe. Aber sie hat keinen Ball verschlagen und sehr knapp an die Linien gespielt", erklärte die Australian-Open-Siegerin.

Die topgesetzte Simona Halep steuert hingegen weiter auf ihren ersten Grand-Slam-Titel zu. Die Rumänin fertigte Elise Mertens (BEL-16) in 59 Minuten 6:2,6:1 ab. Und in großartiger Form präsentiert sich auch wieder Angelique Kerber. Die als Nummer 12 gesetzte Deutsche benötigt gegen die Nummer 7, Caroline Garcia (FRA), nur 67 Minuten zum 6:2,6:3.

(APA/dpa)

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