Tennis: Zurück im Konzert der Großen

TENNIS DAVIS CUP PLAY-OFF �STERREICH - AUSTRALIEN: THIEM - DE MINAUR
TENNIS DAVIS CUP PLAY-OFF �STERREICH - AUSTRALIEN: THIEM - DE MINAUR(c) APA/ERWIN SCHERIAU
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Österreich besiegte Australien in Graz mit 3:1, Dominic Thiem steuerte am Sonntag den entscheidenden Punkt bei. Im Februar 2019 spielt das ÖTV-Team in der Weltgruppe.

Graz. Österreichs Daviscup-Team gibt nächstes Jahr nach sechs Jahren Absenz sein Comeback in der Weltgruppe. Im Playoff-Heimspiel gegen Australien in Graz sorgte Dominic Thiem mit einem Sieg mit 6:4, 6:2, 3:6, 6:4 gegen Alex De Minaur für das vorentscheidende 3:1. Das letzte Match zwischen Dennis Novak und John Millman kam nicht mehr zur Austragung. Am Freitag hatten Novak und Thiem ihre Einzel gewonnen und für eine 2:0-Führung gesorgt, ehe das Duo Oliver Marach/Jürgen Melzer am Samstag sein Doppel verloren hatte.

Wer am 2. und 3. Februar 2019 Österreichs Gegner im Konzert der Großen sein wird und ob auf heimischem und fremdem Terrain gespielt wird, erfährt die ÖTV-Equipe bei der Auslosung am 26. September.

Thiem hat als mediales wie sportliches Zugpferd dieser Veranstaltung sämtliche Erwartungen erfüllt. Der French-Open-Finalist holte die zwei von ihm herbeigesehnten Punkte im Einzel, am Schlusstag forderte ihn der erst 19-jährige De Minaur allerdings voll. Ab dem dritten Satz entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, im vierten Satz konnte der Teenager einen 4:3-Vorsprung mit Break nicht für sich nutzen. „Ich war nur ein paar Punkte vom fünften Satz entfernt, da hätte alles passieren können“, wusste De Minaur, der die Saison als Nummer 208 der Weltrangliste begonnen hatte und mittlerweile auf Position 38 steht. Ähnlich sah es auch Thiem, der seinem sechs Jahre jüngeren Kontrahenten Rosen streute. „Sensationell, wie er spielt. Das wird ein richtig, richtig guter Spieler.“

Startzusage der gesamten Mannschaft

Unisono schwärmten alle ÖTV-Akteure von der Stimmung am Court des Grazer Messegeländes, insgesamt 17.600 Fans sorgten an den drei Tagen für Volksfeststimmung und echte Daviscup-Atmosphäre. Jürgen Melzer, der am Samstag im Doppel sein 75. Match für Rot-Weiß-Rot bestritten hatte, sprach von „einem der schönsten“ Länderkämpfe. Generell präsentierte sich Österreichs Mannschaft als echte Einheit, der Teamspirit wurde gelebt, die Spielerbank sprang stets auf, unterstützte lautstark. „Ich fand diese Woche einfach nur geil. Ein Lob an die Spieler, genial“, sagte Kapitän Stefan Koubek, für den mit dem Aufstieg in die Weltgruppe ebenfalls ein Traum in Erfüllung ging. Nachdem Thiem der Daviscup in den vergangenen Jahren nur sporadisch in den Plan passte, scheint der 25-Jährige nun endgültig Gefallen daran gefunden zu haben. Er sprach mit großer Vorfreude über das nächste Duell im Februar, gab wie alle anderen Teamkollegen viereinhalb Monate im Voraus eine Startzusage ab. Egal, ob in Indien, Südamerika oder Österreich gespielt wird.

Österreich wird bei der Auslosung zur Weltgruppe in eineinhalb Wochen gesetzt sein. Wunschgegner gibt es keine, allerdings die große Hoffnung, erneut ein Heimspiel austragen zu dürfen. Der Daviscup in Graz war für Thiem und Co. der letzte in dieser Form, nach der tief greifenden Reform des Weltverbands ITF wird schon kommenden Februar nur noch an zwei anstatt wie bisher an drei Tagen gespielt, außerdem wird der Modus von „best of five“ auf „best of three“ reduziert. Die zwölf Sieger der Auftaktrunde sollen laut aktuellem Stand in Kalenderwoche 47, also erst im November nach den ATP World Tour Finals, in einem Finalturnier (voraussichtlich in Madrid) mit insgesamt 18 Nationen in sechs Dreiergruppen den Daviscup-Champion 2019 ermitteln. Neben den zwölf Erstrundensiegern sind die vier Semifinalisten 2018 sowie zwei Wild-Card-Nationen beim Finale startberechtigt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.09.2018)

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