Auf den Spuren von Boris Becker wandelt Alexander Zverev als erster deutscher Finalsieger seit 1995. Der Lendl-Schützling besiegte Novak Djokovic 6:4, 6:3.
Alexander Zverev hat sensationell die ATP-WM der Tennisprofis gewonnen. Der 21-Jährige setzte sich im Finale in London gegen den serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic mit 6:4, 6:3 durch und gewann damit beim Saisonabschluss der acht besten Spieler als erster Deutscher seit Boris Becker 1995.
Für Zverev, der noch ohne Grand-Slam-Titel ist, ist es der bislang größte Erfolg seiner Karriere
Als er seinen zweiten Matchball nach 80 Minuten verwandelt hatte, ließ sich Zverev auf den blauen Untergrund fallen und schlug ungläubig die Hände vor sein Gesicht. Danach ging er in seine Box und fiel seinem Vater und seinem Coach Ivan Lendl um den Hals. Nachdem er bislang bei den Grand-Slam-Turnieren nicht hatte überzeugen konnte, zeigte Zverev es diesmal mit seinem Triumph allen Kritikern.
Zverev hatten die Vorfälle am Samstag deutlich mitgenommen, doch gegen Djokovic war die deutsche Nummer eins wieder voll da. Er spielte von Beginn an druckvoll und beeindruckte den Serben mit überragendem Grundlinien-Tennis. Da der 21-Jährige zudem wieder sehr gut aufschlug, konnte Djokovic nicht an seine starken Leistungen aus den bisherigen Partien in London anknüpfen. Zum 5:4 nahm Zverev dem fünfmaligen ATP-Finals-Champion das Service ab, nach 39 Minuten nutzte er seinen zweiten Satzball zum 6:4. Es war der erste Satzverlust für Djokovic im gesamten Turnierverlauf.
Auch im zweiten Abschnitt startete Zverev furios. Der Nummer fünf der Welt gelang sofort wieder ein Break, ein Raunen ging durch die O2-Arena. Doch dann wurde Zverev ein bisschen hektisch und musste ebenfalls sein Service abgeben. Allerdings dauerte die Schwächephase nicht lange. Zverev fing sich sofort wieder und schaffte ein weiteres Break. Damit war der Weg für den gebürtigen Hamburger frei. Djokovic verzweifelte am konstanten Spiel des Deutschen, der sich auf dem Weg zum größten Erfolg seiner Karriere nicht mehr aufhalten ließ.
(APA/DPA)