Unter Druck zurück zu alter Stärke

Dominic Thiem scheint wieder fit zu sein.
Dominic Thiem scheint wieder fit zu sein.GEPA pictures
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Dominic Thiem greift kommende Woche in Buenos Aires nach vierwöchiger Pause ins Turniergeschehen ein. Auf südamerikanischem Sand sollen endlich wieder Siege gelingen.

Buenos Aires/Wien. Eigentlich hätte Dominic Thiem bereits vergangene Woche die Sandplatzschuhe aus dem Schrank holen sollen, eine nicht näher definierte Viruserkrankung aber machte ein Antreten des 25-Jährigen beim Heim-Daviscup gegen Chile in Salzburg unmöglich. Ohne ihr Aushängeschild verlor die ÖTV-Equipe mit 2:3 und spielt im September in der Relegation gegen Finnland anstatt beim Finalturnier in Madrid Ende November.

Über die genauen Hintergründe der krankheitsbedingten Auszeit macht Coach Günter Bresnik weiterhin keine Angaben, der 57-Jährige ist kein großer Freund von medialer Transparenz. „Nein, es ist ganz wurscht, ob etwas herausgefunden worden ist oder nicht, über solche Sachen spricht man einfach gar nicht.“ Jedenfalls scheint Thiem mittlerweile wieder fit genug zu sein, um regelmäßig und zunehmend intensiv trainieren zu können. Für das dieswöchige, neu geschaffene ATP-250-Turnier in Cordoba musste er passen, am Donnerstag aber flog das Team Thiem nach Buenos Aires.

Training und Match

In Argentiniens Hauptstadt wird der Niederösterreicher vier Wochen nach seiner Aufgabe in der zweiten Runde der Australian Open auf den Court zurückkehren, nach einem Freilos zum Auftakt wird er sein erstes Match am Mittwoch oder Donnerstag bestreiten. Bresnik: „Aus meiner Sicht ist es so, dass er wieder so weit fit ist, dass er nächste Woche ein Match spielen kann“, erklärte Bresnik.

Thiem selbst wollte zwingend in Buenos Aires auf die Tour zurückkehren. „So wie er Mittwoch und Donnerstag den Ball geschlagen hat, spricht nichts dagegen.“ Doch zwischen Training und Match liegen bekanntlich oftmals Welten, auch die Belastung ist eine andere. Über die tatsächliche Form Thiems lässt sich derzeit also noch wenig sagen, Trainingseinheiten vor Ort sollen dem Selbstvertrauen dienlich sein. „Er hat jetzt fast eine Woche Zeit, sich dort vorzubereiten“, sagt Bresnik. Die Schläge seines Schützlings vor der Abreise beim Training in der Südstadt stimmten jedenfalls zuversichtlich, „da hat er wieder einen richtig guten Eindruck gemacht“.

Siege müssen her

Das 250er-Event in Argentinien ist für Thiem der Startschuss eines mehrwöchigen Amerika-Trips. Nach Buenos Aires geht es für den Lichtenwörther in Rio de Janeiro (ATP 500, Sand) weiter, einem Trainingsblock auf nordamerikanischem Hartplatz folgen die ATP-1000-Turniere in Indian Wells (ab 7. März) und Miami (ab 20. März). In Buenos Aires (Turniersieg 2018) und Rio de Janeiro (Viertelfinale 2018) ist Thiem jeweils topgesetzt und spielte im Vorjahr insgesamt 340 Weltranglistenpunkte ein. Noch droht dem Rechtshänder nicht der Fall aus den Top Ten, der Vorsprung auf den derzeit zehntplatzierten Marin Čilić beträgt immerhin 820 Punkte.

Allerdings, vor der europäischen Sandplatztournee (Monte Carlo, Barcelona, Madrid, Rom, French Open) ist Thiem gut beraten, noch kräftig zu punkten. 2330 seiner insgesamt 3960 Punkte hat der Rechtshänder in der Vorsaison zwischen Monte Carlo und Roland Garros eingespielt, der Druck ist also gewaltig.

Günter Bresnik wird übrigens planmäßig vorerst nur beim Turnier in Buenos Aires vor Ort sein. „Wenn Dominic gut vorbereitet ist, schicke ich ihn gern wohin, aber das möchte ich mir vorher selbst ganz genau anschauen. Wenn ich sehe, dass er super spielt und es passt alles, dann vertschüsse ich mich“, erklärte der Langzeit-Coach.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2019)

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