Die „ultimative Herausforderung“ der Nummer eins

Novak Djokovic haderte – und gewann dennoch.
Novak Djokovic haderte – und gewann dennoch.(c) APA/AFP/YANN COATSALIOU
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Novak Djokovic startet in Monte Carlo die Vorbereitung auf sein großes Ziel: Nach den French Open will der Serbe wieder alle vier Grand-Slam-Titel sein Eigen nennen. Dazu nimmt er bereits „das Match des Jahres“ ins Visier.

Monte Carlo. Nach seinem großen Triumph bei den Australian Open ist Novak Djokovic nicht mehr allzu viel gelungen. Bei den Masters-1000-Events in Indian Wells und Miami, eigentlich eine Spezialität des Weltranglistenersten, war jeweils schon im Achtel- bzw. im Viertelfinale Endstation. „Ich war enttäuscht, weil ich gedacht habe, dass ich weit komme.“ Nicht ganz fit sei er gewesen, hinter den Kulissen kochte außerdem eine Diskussion über Chris Kermode auf, den scheidenden Präsidenten der ATP (Djokovic stellte sich gegen Rafael Nadal und Roger Federer, die am Briten festhalten wollen). „Gleichzeitig habe ich aber versucht, das Positive zu sehen – ich war in den vergangenen zwölf Monaten gut in Form. Das kann nur ein Ansporn sein“, meinte Djokovic nun in Monte Carlo.

Dort ließ er diese Topform bisher nur zwischenzeitlich erkennen. Vor den Augen seines österreichischen Fitnesstrainers Gebhard Gritsch musste der Serbe in seiner Auftaktpartie gegen Philipp Kohlschreiber kämpfen. Erst nach dem ein oder anderen Schlägerwurf siegte Djokovic 6:3, 4:6, 6:4.

Ein holpriger Start für das große Ziel des 31-Jährigen: Der vierte Grand-Slam-Titel in Folge. In Wimbledon, bei den US Open und in Melbourne war Djokovic zuletzt nicht zu schlagen, triumphiert er am 9. Juni auch bei den French Open in Paris, hält er alle vier Major-Titel. Um dieses Kunststück ein zweites Mal nach 2015/16 abzuliefern, hält Djokovic eine Sache für unumgänglich: Einen Finaltriumph in Paris über Nadal. „Es wäre das Match des Jahres“, erklärte er in Monte Carlo.

Dem spanischen Titelverteidiger in seinem „Wohnzimmer“, wo dieser elf seiner 17 Major-Titel eingefahren hat, gegenüberzutreten, ist für Djokovic „eine der ultimativen Herausforderungen“ des Tennissports. „Rafa ist immer der ganz klare Favorit bei jedem Sandplatzturnier der Welt.“ Ein Fragezeichen steht einmal mehr hinter der Fitness des 32-jährigen Weltranglistenzweiten. In Indian Wells hatte Nadal vor seiner Halbfinalpartie gegen Federer wegen einer Knieverletzung w.o. geben müssen. „Ich habe ihn hier trainieren gesehen. Sieht aus, als gehe es ihm gut“, meinte Djokovic.

Auch beim Masters-1000 in Monte Carlo könnten die beiden Topstars frühestens im Finale aufeinandertreffen. Es wäre das 54. Duell, Djokovic führt 28:25. Nadal, der heute seine Mission Titelverteidigung in Runde zwei gegen Landsmann Roberto Bautista Agut (ATP 22) eröffnet, hat im Fürstentum bereits elf Mal triumphiert (Rekord), seine einstige Siegesserie von 46 Partien in Folge ist die längste in der Tennis-Geschichte bei einem Turnier. Durchbrochen wurde sie im Endspiel von 2013 von Djokovic. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.04.2019)

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