Jürgen Melzer (37) trennte sich einst ebenso von seinem Langzeitcoach wie nun Dominic Thiem (25). Der Prozess sei kompliziert, sagt der Routinier, „aber irgendwann kommt der Tag“. Über die Parallelen einer Trennung.
Jürgen Melzer nimmt auf einem Stuhl im VIP Village des Monte Carlo Country Club Platz. Erstmals seit 2014 und zum neunten Mal insgesamt ist er wieder hier, im Fürstentum. Seine Rückkehr an die Côte d'Azur ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, weil Verletzungen den Niederösterreicher in den vergangenen Jahren immer wieder aus der Bahn geworfen haben. Als Melzer vor sechs Monaten bei den Erste Bank Open in Wien nach einem famosen Auftaktsieg über den Kanadier Milos Raonic mit einer akuten Gastritis im Krankenhaus landete, fand die Einzelkarriere des Routiniers ein abruptes wie bitteres Ende.
Im April 2019 sieht die Welt des Jürgen Melzer anders aus, viel freundlicher. Im Doppel ist der Deutsch-Wagramer zurück auf dem Weg in die Weltspitze. Als Nummer 134 der Rangliste hat er die Saison begonnen, nach zwei Turniersiegen (Sofia, Marrakesch) steht er mittlerweile auf Position 64, Tendenz steigend. Das bessere Ranking ermöglicht es ihm, bessere Turniere zu spielen. „Es läuft so, wie ich es mir in meinem Best-Case-Szenario vorgestellt habe. Ich kann wieder bei den größeren Events spielen, das macht den Abschied von der Einzeltour um einiges leichter.“