Australierin Barty gewinnt French Open

TENNIS-FRA-OPEN-WOMEN-FINAL
TENNIS-FRA-OPEN-WOMEN-FINALAPA/AFP/FRENCH TENNIS FEDERATION
  • Drucken

Ashleigh Barty hat sich am Samstag erstmals zur Grand-Slam-Siegerin gekürt und dem Tennis-Traditionsland Australien den ersten Major-Titel seit 2011 gebracht.

Die 23-Jährige Australierin, die als letzte Top-Ten-Spielerin in Paris übrig geblieben war, fegte die ebenfalls in ihrem ersten Major-Finale stehende, 19-jährige Tschechin Marketa Vondrousova in nur 70 Minuten mit 6:1,6:3 vom Court.

Barty ist in Roland Garros die erste Spielerin von "down under" seit der legendären Margaret Court (1973/24 Grand-Slam-Titel), die sich die Siegestrophäe im Bois de Boulogne geholt hat. Barty wird sich am Montag in der Weltrangliste auf Platz zwei wiederfinden und darf sich zudem über einen Siegerscheck in Höhe von 2,3 Mio. Euro freuen. Sie löste die bisher letzte australische Major-Siegerin Samantha Stosur (US Open 2011) ab.

"Ich bin unglaublich stolz, was ich erreicht habe. Es waren einfach zwei magische Wochen", freute sich Barty, nachdem sie von Chris Evert die Trophäe erhalten hatte. Vondrousova erhielt immerhin noch 1,18 Mio. Euro und wird im Ranking auf Platz 16 klettern.

Barty war im Halbfinale gegen die Teenager-Aufsteigerin Amanda Anisimova aus den USA beim Stand von 6:7,0:3 schon vor dem Aus gestanden. Auch die zwei Jahre ältere Vondrousova, ebenfalls völlig überraschend im Endspiel, wollte Barty weit mehr fordern. Immerhin war die Tschechin gar ohne Satzverlust in das Finale gekommen.

Doch Barty gelang wie schon gegen Anisimova ein schneller Start zum 4:0. Diesmal gab sie den Satz aber nicht mehr her, nach 30 Minuten führte sie nicht zuletzt dank 13 Winnern 6:1. Es ging in dieser Manier weiter. Bei 5:3 nahm sie ihrer Kontrahentin mit der ersten Möglichkeit nicht nur das Service ab, sondern jubelte über ihren bisher größten Triumph. "Das war ein perfektes Match", freute sich Barty nach 27 Winnern (bei 26 unerzwungenen Fehlern).

Für Barty ist es zwar nicht das Happy End, weil die Karriere ja erst richtig losgeht. Aber der Titel kommt nach einer bemerkenswerten, sportlichen Zwischenkarriere. Nachdem sie es zu Beginn nicht geschafft hatte, sich zu etablieren und mental ausgelaugt war, entschloss sie sich Ende 2014, eine Cricket-Profi-Karriere zu versuchen. Erst Anfang 2016 kam sie zurück und steigerte sich kontinuierlich. 2017 verbesserte sie sich von Platz 271 auf Platz 17, Ende 2018 war sie Nummer 15. Nun stößt sie nach ihrem insgesamt fünften Titel erstmals in die Top 3 vor.

Wie offen das Damen-Tennis schon seit einiger Zeit ist, zeigt, abgesehen von Naomi Osaka (zuletzt zwei Titel) der Blick auf die vergangenen zehn Majors: bei neun von zehn gab es immer ein anderes Siegergesicht.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.