Ski alpin: Hirscher demoralisiert Konkurrenz in Garmisch-RTL

Marcel Hirscher
Marcel HirscherAPA/EPA/STEPHAN JANSEN
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Marcel Hirscher siegte mit 3,28 Sekunden Vorsprung auf Felix Neureuther. Benjamin Raich stand als Dritter zum 94. Mal auf dem Podest.

Nach dem Dreifachsieg in der Abfahrt am Samstag wurde die rot-weiß-rote Skiparty in Garmisch-Partenkirchen am Sonntag prolongiert. Weltcup-Leader Marcel Hirscher feierte im Riesentorlauf in überlegener Manier mit einer Gesamtzeit von 2:43,23 Minuten und dem persönlichen Rekordvorsprung von 3,28 Sekunden einen Tag vor seinem 26. Geburtstag seinen bereits 30. Weltcupsieg und baute somit die Führung im Gesamtweltcup gegenüber Kjetil Jansrud (15.) auf 188 Punkte aus. Für Hirscher war es der 14. Sieg im Riesentorlauf bei 15 Erfolgen im Slalom und einem in einem Parallelbewerb.

Die 3,28 Sekunden waren der drittgrößte RTL-Vorsprung in der Weltcupgeschichte. Einzig Ingemar Stenmark war in der Saison 1978/79 zweimal noch überlegener gewesen. Zweiter wurde Lokalmatador Felix Neureuther, der sich noch von Platz fünf zur Halbzeit auf das Podium katapultierte. Benjamin Raich machte sich wie Hirscher ebenfalls ein persönliches Geburtstagsgeschenk und fuhr einen Tag nach seinem 37. Ehrentag auf Platz drei (+3,44). Es war für den Oldie im ÖSV-Team der erste Podestplatz seit 8. März des Vorjahres (Zweiter im RTL von Kranjska Gora) und sein 94. insgesamt.

„Abartig, schräg, ein Wahnsinn“

Den Grundstein zum Sieg legte Hirscher im ersten Durchgang mit einem Wunderlauf, bei dem er schon 1,99 Sekunden Vorsprung auf Raich herausfuhr. Danach schüttelte er ungläubig den Kopf: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe keine Erklärung dafür, ich bin ja ganz normal runtergefahren. Die Zeit ist abartig, Ich verstehe es nicht. Es ist voll schräg, mir fehlen die Worte.“ Auch im zweiten Durchgang war er 0,59 Sekunden vor Tim Jitloff (USA) der Schnellste. „Ich riskiere alles und gewinne alles. Ich weiß nicht, warum ich heute so schnell war. Das Material war abartig gut. Ich glaube, ich kann bei jedem Tor ein, zwei Hundertstel mitnehmen. Ein Wahnsinn“, meinte Hirscher. „Für mich hat alles gepasst.“

Raich sprach nach der Enttäuschung bei der WM in Vail/Beaver Creek von einer großen Genugtuung. „Ich habe gezeigt, dass ich nie lockerlasse. Heute habe ich wieder Freude gehabt.“ Dass der dritte Platz das schönste Geburtstagsgeschenk sei, bestritt der 37-Jährige aber. „Noch schöner wäre der Sieg gewesen. Aber Marcel war so weit weg, da wäre ich nicht hingekommen. Ich wäre schon gern selbst schneller, aber ich bin begeistert, wie er da runterfährt. Er trifft jeden Schwung, ist voller Dynamik.“ Raich war freilich nicht der einzige Konkurrent, der sich vor Hirscher verbal verbeugte. Auch Freund und Widersacher Felix Neureuther war voll des Lobes. „Er holt einen unglaublichen Speed bei jedem Schwung heraus. Über drei Sekunden Vorsprung sind schon ein Brett und eine richtige Ansage.“

(cg/ag.)

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