Das Giganten-Duell Kanada gegen Russland

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Eishockey-WM: Klassiker läuten das WM-Halbfinale ein, Titelverteidiger Kanada trifft auf Russland, Erzrivalen Schweden und Finnland ermitteln zweiten Endspiel-Teilnehmer.

Im Giganten-Halbfinale der 81. Eishockey-WM sinnt Russland am Samstag (15.15 live ORF Sport+) in Köln gegen Titelverteidiger Kanada auf Revanche. Zwei Jahre ist es her, dass die "Sbornaja" im Endspiel in Prag gegen die Ahornblätter mit 1:6 unterging. Es war eine schmerzhafte Demütigung für die stolzen Russen im bisher letzten Aufeinandertreffen der beiden erfolgreichsten WM-Goldmedaillensammler.

"Kanada - Russland. Darauf haben wir gewartet!", schrieb die russische Zeitung "Sport Express" am Freitag. "Es sieht so aus, als könnte es diese Mannschaft mit Kanada aufnehmen." Vor dem Halbfinale der nordischen Erzrivalen zwischen dem neunmaligen Titelträger Schweden und dem Vorjahresfinalisten Finnland (19.15 Uhr/live ORF Sport+) dürfte das Aufeinandertreffen der größten Eishockey-Nationen ein Spektakel bieten. Auch wenn die Superstars Alexander Owetschkin und Sidney Crosby fehlen. "Alle warten drauf, wir auch", sagte der russische NHL-Legionär Dmitri Orlow von den Washington Capitals.

Die Rivalität zwischen Kanada und Russland ist riesig. Eine brisante Note bekommt das Duell noch dadurch, dass der Weltmeister von 2015 und 2016 dem 27-maligen Champion Russland, wobei in dieser Bilanz auch die 22 Goldenen der Sowjetunion berücksichtigt sind, nur noch einen Titel hinterherhinkt. Gewinnen die Kanadier am Samstag, fehlt dem Eishockey-Mutterland nur noch ein Sieg am Sonntag im Finale (20.45/live ORF Sport+), um mit der "Sbornaja" gleichzuziehen.

Die Russen feierten im Halbfinale einen souveränen 3:0-Sieg über Tschechien. 38 Tore haben sie in den bisherigen acht WM-Spielen geschossen, angeführt von den NHL-Stürmern Artemi Panarin (4 Tore, 10 Assists) und Nikita Kutscherow (6 Tore, 7 Assists), den aktuell besten Punktesammlern des Turniers. Kanada, das mit dem 2:1 im Viertelfinale gegen WM-Gastgeber Deutschland seine Hoffnung auf den Titel-Hattrick aufrechterhielt, hat in Nate MacKinnon von Colorado Avalanche seinen besten WM-Stürmer (5 Tore, 7 Assists).

"Das ist eine gute Mannschaft, aber man kann mit ihnen mithalten", meinte der russische Verbandspräsident Wladislaw Tretjak zur Ausgangslage. "Ja, wir haben in letzter Zeit gegen die Kanadier verloren. Aber unbesiegbare Mannschaften gibt es im Eishockey nicht."

Spannung verspricht auch das zweite Halbfinale. Die Finnen starteten nach einer durchwachsenen Vorrunde, die sie nur als Gruppenvierte einen Punkt vor Co-WM-Gastgeber Frankreich abschlossen, als Außenseiter in die K.o.-Phase. Doch nach dem 2:0-Sieg im Viertelfinale über Mitfavorit USA, der sich zuvor mit sechs Siegen in Serie in der Deutschland-Gruppe vor Russland und Schweden durchgesetzt hatte, hoffen sie nun auf ihren dritten Titel nach 1995 und 2011. Die Schweden, die mit einem mühevollen 3:1-Sieg über Außenseiter Schweiz ins Halbfinale einzogen, wissen, dass sie sich steigern müssen, um die Chance auf die zehnte WM-Goldmedaille zu wahren.

(Schluss) mgä/ef

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