Olympia 2018: Eine Friedensmission

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Pyeongchang unternimmt alles, damit Pjöngjang bei den Winterspielen in Südkorea dabei ist.

Seoul. Neben Kommerz, maximaler Gewinnoptimierung und einer gehörigen Portion Scheinheiligkeit in Dopingbelangen erfüllen Olympische Spiele doch auch eine gewisse völkerverbindende Mission. Im Fall der Winterspiele 2018 in Südkorea kündigt sich weiterhin die Teilnahme Nordkoreas an. In Pyeongchang unternimmt man alles, damit Pjöngjang dabei ist.

Südkoreas Staatspräsident, Moon Jae-In, sprach sich bei einem Treffen mit IOC-Präsident Thomas Bach erneut dafür aus. „Wenn Nordkorea teilnimmt, wäre dies nicht nur ein Beitrag zum Frieden in der Region, sondern zum ganzen Weltfrieden“, sagte Moon. Er hoffe, dass Pyeongchang 2018 „die Wunden der Koreaner heilen kann“.

Pyeongchang liegt nur 80 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt, die Annäherungsversuche Moons wurden im Norden allerdings skeptisch verfolgt. Atomprogramm und Raketentests sind ein Hindernis, ebenso die Tatsache, dass sich bislang kein Nordkoreaner qualifiziert hat. Die letzte Gelegenheit bietet sich Eiskunstläufern bei der Nebelhorn Trophy im September in Oberstdorf, blieben also nur noch Wildcards. Die vergibt nur das IOC.

1988 hatte der Norden die Spiele in Seoul boykottiert, allerdings Sportler zu den Asien Games 2002 und 2014 entsandt. In Sydney 2000 und Athen 2004 waren beide Korea-Teams der seit 1945 geteilten Halbinsel gemeinsam ins Stadion gelaufen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.07.2017)

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