Ski alpin: Schock und Trauer über Poissons Tod

David Poisson, 1982-2017
David Poisson, 1982-2017APA/AFP/FRANCK FIFE
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David Poisson, 35, soll gegen einen Baum gefahren sein. Auch eine ÖSV-Trainingsgruppe war in Nakiska vor Ort, die Anteilnahme ist groß.

Schock und Trauer in der Skiwelt nach dem tödlichen Sturz des französischen Alpin-Abfahrers David Poisson am Montag in Nakiska in Kanada. Der 35-Jährige war während einer Trainingssession zu Tode gekommen, gemäß gleichlautenden Quellenangaben soll er gegen einen Baum gefahren sein. Eine Gruppe österreichischer Athleten ist vor Ort und hat den Zwischenfall unmittelbar mitbekommen.

Florian Raich bereitet sich mit der von ihm gecoachten ÖSV-Trainingsgruppe Speed 3 auf die Rennen in diesem Olympia-Winter vor, dessen Weltcup-Auftakt in Abfahrt und Super-G Ende nächster Woche in Lake Louise und damit ebenfalls in Kanada stattfinden wird. Der "TG Speed 3" gehört das Athleten-Sextett Stefan Babinsky, Daniel Danklmaier, Niklas Köck, Christoph Krenn, Maximilian Lahnsteiner und Clemens Nocker an.

Gemäß ÖSV-Pressesprecher Markus Aichner waren die Österreicher für jene Trainingseinheit unmittelbar nach der so tragischen verlaufenen eingeplant gewesen. Ihr Aufenthalt im Ski-Ressort ist bis Montag angesetzt. Das Schweizer Abfahrtsteam mit Beat Feuz, Patrick Küng, Mauro Caviezel, Marc Gisin und Gilles Roulin trainierte zum Zeitpunkt des Unfalls sogar auf der gleichen Piste wie die französische Equipe.

Verarbeitung des tragischen Vorfalls steht im Vordergrund

Laut einer "Swiss Ski"-Aussendung hätten die Athleten den Unfall und die Bergung Poissons aus nächster Nähe verfolgt. Die Konzentration gelte nun vorerst der gemeinsamen Verarbeitung der Geschehnisse. Im Zuge dessen werde entscheiden, wie, wann und wo die Saisonvorbereitung fortgesetzt werde. Die Verarbeitung der Ereignisse stünde nun im Vordergrund, nähere Auskünfte an Medien gebe es keine.

Gegenüber der Schweizer Zeitung "Blick" gab ein Begleiter des Ski-Zirkus an, dass Poisson im Skigebiet der Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary kurz vor dem Ziel mit rund 100 km/h ausgerutscht und durch zwei sogenannte B-Fangnetze in den Wald gestürzt sei. Dort sei er gegen einen Baum geprallt. Poisson war Vater eines eineinhalbjährigen Buben.

Ein Mitglied des italienischen Verbandes gab gegenüber der französischen Agentur AFP an, dass Poisson in einer Kompression von der Piste abgekommen sei, einen Ski verloren und die Sicherheitsnetze durchfahren habe, ehe er gegen den Baum geprallt sei. Zudem liegt die Aussage von Adam Loria, Sprecher des lokalen medizinischen Dienstes vor: "Als wir hingekommen sind, mussten wir den Tod dieser Person feststellen."

Große Anteilnahme

Der Internationale Skiverband (FIS) kondolierte den Teamkollegen, Freunden, nächsten Bekannten und Verwandten Poissons auf das Aufrichtigste. Seit seinem Debüt 2004 sei er ein respektierter und kompletter Weltcup-Athlet gewesen. Auch der ÖSV reagierte bestürzt: "Das österreichische Ski-Team ist zutiefst erschüttert. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei der Familie und der französischen Equipe."

Das Ableben des WM-Dritten in der Abfahrt 2013 in Schladming und Olympia-Siebenten von Vancouver 2010 hat unter den Aktiven zahlreiche Beileidsbekundungen hervorgerufen. "David RIP. Die Gedanken und Liebe an seine Familie. So traurig", meldete sich die Salzburgerin Anna Veith zu Wort. "Das ist verheerend", twitterte US-Skistar Lindsey Vonn. "RIP David...Dein Lächeln wird vermisst", schrieb die Schweizerin Lara Gut.

(APA/AFP)

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