Skispringen: „Irgendwann reicht es, sie können mehr“

Chefcoach Heinz Kuttin.
Chefcoach Heinz Kuttin.(c) REUTERS
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ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin will nach dem Fiasko im Teambewerb bei der Skiflug-WM härter durchgreifen.

Oberstdorf. Österreichs Skispringer haben die Trendumkehr auch bei der Skiflug-WM nicht geschafft. Zwar mischte Stefan Kraft als Vierter im Medaillenkampf mit, doch der Teambewerb mit Rang fünf als historisch schlechtestem Ergebnis führte ein weiteres Mal die unerfreuliche Gesamtsituation vor Augen. Bis Olympia bleiben der Mannschaft von Heinz Kuttin nur noch drei Wochen.

Der Chefcoach kündigte nach dem Fiasko im Teambewerb ein härteres Durchgreifen an. Er werde gewisse Dinge, die die so wichtige Regeneration erschweren, abstellen. „Da müssen sie sich selbst bei der Nase nehmen“, betonte Kuttin, der andere Saiten aufziehen will. „Irgendwann reicht es, sie können viel mehr. Du musst arbeiten, Vertrauen geben, du musst aber auch einmal einen Tritt in die Hintern geben.“

Nachteil bei den Anzügen?

Die wenigen, auf die Konkurrenz fehlenden Prozent müssten endlich auch im Wettkampf abgerufen werden. „Wir können viel mehr. Ich sehe viel Potenzial nach vorn“, sagt Kuttin, der auch mit einem Seitenhieb auf die Anzüge der Norweger aufhorchen ließ. „Sie fliegen, sie schauen auch sehr groß aus – es wird alles passen für die Norweger, für uns war es anders“, kommentierte er die allerdings anstandslos durch die FIS-Kontrollen gekommenen Anzüge der überlegenen Truppe von Alexander Stöckl.
Einen möglichen Materialnachteil wollte der Kärntner aber keineswegs als Ausrede verwenden. Seine Mannschaft habe alle Möglichkeiten, sei durchwegs technisch auf hohem Niveau und topfit. Es fehle an Leichtigkeit und Selbstvertrauen. „Verkrampft Skispringen funktioniert nicht.“ (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2018)

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