Die Publikumslieblinge aus Nordkorea

Das nordkoreanische Eiskunstlauf-Paar Ryom Tae-ok und Kim Ju-sik lösten eine Welle der Begeisterung aus. Als Elfte des Kurzprogramms folgt heute die Kür.
Das nordkoreanische Eiskunstlauf-Paar Ryom Tae-ok und Kim Ju-sik lösten eine Welle der Begeisterung aus. Als Elfte des Kurzprogramms folgt heute die Kür.(c) REUTERS (DAMIR SAGOLJ)
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Eiskunstlauf. Das nordkoreanische Paar Ryom Tae-Ok, 18, und Kim Ju-Sik, 25, durfte erst auf Geheiß Pjöngjangs nach Südkorea. Ein weltoffener Paarlauf der Skurrilitäten. Besuch in Gangneung.

Natürlich war sie wieder ausgerückt, die „Armee der Schönheit.“ Nordkoreas Cheerleaderinnen hatten in Reih und Glied Platz genommen, hoch oben im zweiten Rang der Gangneung Ice Arena. Ihre Choreografien wirkten einstudiert wie die einer US-amerikanischen Boyband aus den Neunzigerjahren. Es wurde brav und eifrig im Takt geklatscht, ein bisschen getanzt, auch die üblichen Anfeuerungsrufe wirkten synchron, ja fast computeranimiert. Alles hatte seine Ordnung, dafür hatte der Chef der Cheerleader-Bande, Kim Jong-un, vorab gesorgt, indem er die Auserwählten einem „Casting“ unterzog.

Keine der fleischgewordenen Marionetten in ihren Zwanzigern darf kleiner als 1,65 Meter sein, muss tanzen und singen können. Selbstverständlichen zählen auch in Nordkorea die „inneren Werte“. Zweifel an der heimatlichen Staatsideologie sind nicht bloß unangebracht, sie sind verboten. Strenge Hintergrundrecherchen stellen sicher, dass es in der Vergangenheit in den jeweiligen Familien keine Überläufer gab.

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