Biathlon-Skandal: Ermittlungen gegen zwölf Personen

Biathlon-Athleten bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang
Biathlon-Athleten bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang REUTERS
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In Österreich gab es vergangene Woche Hausdurchsuchungen - es ging um Doping und Korruption. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Im Biathlon-Skandal um Doping und Korruption wird in Österreich gegen insgesamt zwölf Personen ermittelt. Das sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Maschl-Clausen von der Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Die Korruptionsvorwürfe würden zwei der Beschuldigten betreffen, sagte die Juristin ohne Namen zu nennen.

Zudem wird gegen Betreuer und Sportler des russischen Biathlon-Teams ermittelt. Das Ermittlungsverfahren werde wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte Maschl-Clausen.

In der vergangen Woche hatte es Hausdurchsuchungen in Österreich, Norwegen und Deutschland gegeben. Der Biathlon-Weltverband (IBU) hatte nach der Razzia am Verbandssitz in Salzburg mitgeteilt, dass gegen seinen Präsidenten Anders Besseberg (72) und seine deutsche Generalsekretärin Nicole Resch (42) ermittelt werde. Die beiden Top-Funktionäre lassen seitdem ihre Ämter ruhen.

Nach Informationen der ARD-Dopingredaktion sollen auch bei der Vergabe der Biathlon-Weltmeisterschaften im September 2016 zugunsten der russischen Stadt Tjumen für das Jahr 2021 Bestechungsgelder geflossen sein. Dies stehe im Report der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, der dem Fernsehsender nach dessen Angaben vorliegt. Im Februar 2017 hatte die IBU die WM-Zusage für Tjumen auf öffentlichen Druck zurückgezogen.

Der Biathlon-Skandal soll vor allem durch Daten des Moskauer Anti-Dopinglabors ins Rollen gebracht worden sein. Dabei handelt es sich um rund 9.000 positive Screenings von insgesamt 4.500 Athleten. Die WADA habe diese Informationen an 60 internationale Sportverbände weitergegeben.

(APA)

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