Eine Skisaison wie jede andere?

Nichts Neues im Slalomweltcup: Marcel Hirscher ist bei der Hundertsteljagd immer noch der Schnellste.
Nichts Neues im Slalomweltcup: Marcel Hirscher ist bei der Hundertsteljagd immer noch der Schnellste. (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Walgram)
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Marcel Hirscher siegt in Levi, einzig Dauerrivale Henrik Kristoffersen kann mithalten. Der Rest der Welt fährt hinterher.

Levi/Wien. Seit sechs Jahren machen sich Marcel Hirscher und Henrik Kristoffersen den Gesamtsieg im Slalomweltcup aus. Und sie werden es heuer wieder tun, diese Behauptung lässt sich bereits nach dem ersten Rennen dieses Winters aufstellen. Hirscher raste im Slalom von Levi mit zweimal Laufbestzeit zum Auftaktsieg, gewann vor Kristoffersen und nahm für den dritten Erfolg im Lappland 45.000 Schweizer Franken Preisgeld und sein schon drittes Rentier („Mr. Snow“) in Empfang.
Neun Hundertstel Sekunden trennten den Salzburger nach insgesamt 1:51 Minuten Laufzeit vom zweitplatzierten Norweger, dahinter aber klaffte eine große Lücke. Der drittplatzierte Olympiasieger André Myhrer hatte bereits 1,41 Sekunden auf Hirscher aufgerissen. Michael Matt, auf Platz sieben der zweitbeste der mannschaftlich starken Österreicher, lag bereits 1,58 Sekunden zurück. Manuel Feller wurde Neunter (+ 1,70) und meinte: „Die ersten Zwei sind zu weit weg, als dass man sagen könnte, man ist zufrieden. Wir haben noch etwas Arbeit vor uns.“

Alberto Tomba überholt

Selbst auf dem verhältnismäßig einfachen Hang in Levi konnte also niemand mit dem Duo Hirscher-Kristoffersen mithalten. Einzig der 21-jährige Franzose Clément Noël, der am Ende der Vorsaison schon aufzeigte und dem nicht nur Hirscher eine große Zukunft prophezeit, vermochte es im ersten Lauf den Rückstand in Grenzen zu halten (+ 0,38). Im zweiten Durchgang, gesetzt von ÖSV-Trainer Marko Pfeifer, wurde Noël aber ein Loch wenige Tore vor dem Ziel zum Verhängnis, er fiel auf Platz 26 zurück.
Sieger Hirscher stieg gar zum 58. Mal auf ein Slalompodest, ließ damit den Italiener Alberto Tomba (57) hinter sich und ist in dieser Wertung nun Zweiter hinter dem Schweden Ingemar Stenmark (81). „Skifahren ist nicht mehr das Wichtigste in meinem Leben, es kann nicht eine Saison wie jede andere werden“, erklärte der Jungvater zwar, meinte aber auch: „Es ist schön zu sehen, dass es auch so einigermaßen funktioniert. Schauen wir einmal, wie lange der Kompromiss funktioniert.“
Während Hirscher Slalomsieg Nummer 28 einfuhr, fand sich Kristoffersen einmal mehr auf Platz zwei wieder. „Es wird nicht leichter, der Zweite zu sein. Aber wenn ich gut fahre und Zweiter werde, bin ich glücklich. Und so weit bin ich ja nicht hinter ihm“, sagte der 24-jährige Wahl-Salzburger. Die beiden Rivalen haben nun die neun jüngsten Weltcupslaloms gewonnen, der bisher letzte Sieger, der nicht Hirscher oder Kristoffersen hieß, war Felix Neureuther im November 2017 in Levi.

Neureuther operiert

Der Vorjahressieger musste sein Comeback verschieben, nachdem er sich am Freitag im Training den Daumen gebrochen hatte. Am Sonntagmorgen wurde Neureuther operiert. Der deutsche Chefcoach Mathias Berthold hofft, dass er trotzdem zu den Rennen in die USA reisen kann. Neureuther selbst rechnete zumindest im Slalom mit einer längeren Pause, da er die Hand zum Wegboxen der Kippstangen benötigt. „Nach der OP dauert es, denke ich, sechs Wochen bis der Heilungsverlauf abgeschlossen ist“, erklärte der 34-Jährige kurz nach der Verletzung. Ob der Riesenslalom am 2. Dezember in Beaver Creek machbar sei, konnte er nicht einschätzen: „Aber wenn es geht, dann werde ich es probieren.“
Die vergangene Saison hatte Neureuther wegen eines Kreuzbandrisses nach seinem Levi-Sieg nahezu komplett verpasst.

Slalom Levi

1. Marcel Hirscher (AUT) 1:51,04 Min.
2. Henrik Kristoffersen (NOR) +0,09 Sek.
3. André Myhrer (SWE) +1,41
Weiters: 4. Ramon Zenhäusern (SUI) +1,45 5. Jean-Baptiste Grange (FRA) +1,56 6. Daniel Yule (SUI) +1,57 7. Michael Matt (AUT) +1,58 8. Christian Hirschbühl (AUT) +1,66 9. Manuel Feller (AUT) +1,70 10. Marco Schwarz (AUT) +1,73 15. Johannes Strolz (AUT) +2,14 19. Marc Digruber (AUT) +2,47.

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