Lindsey Vonn biegt mit dem Comeback in Cortina in den Zielschuss ihrer Karriere ein. Schon jetzt steht außer Frage: Die Amerikanerin wird vermisst werden. Als Draufgängerin, Glamour-Girl, als Speed- und absolute Drama Queen.
Die vergangenen sieben Wochen müssen wieder die Hölle gewesen sein. Keine Rennen und – noch schlimmer: kein Sieg. So empfindet es Lindsey Vonn, hat ihre ehemals ziemliche beste Freundin Maria Höfl-Riesch einmal ausgeplaudert. „Sie ist eine Getriebene, für die ein Tag ohne Sieg ein verlorener ist.“ Und ein Tag mit Niederlage demgemäß einer zum Vergessen.
Das hat sich schon Anfang der 1990er-Jahre abgezeichnet, daheim in Burnsville, Minnesota, 30 Kilometer südlich von Minneapolis. Am Buck Hill, einem Skigebiet, das mit schlappen 93 Höhenmetern hierzulande eher als Babyhügel gelten würde. Erich Sailer aber, heute 93 und gebürtig aus Telfs, verstand ihn als Cheftrainer des Skiklubs zu nutzen, als wäre er der Arlberg.