Bis das Blut gefriert: Arktische Kälte bei Biathleten

Im Kampf gegen die arktische Kälte zeigen manche Biathleten im kanadischen Canmore Kreativität.
Im Kampf gegen die arktische Kälte zeigen manche Biathleten im kanadischen Canmore Kreativität. APA/AFP/DON EMMERT
  • Drucken

Erst ab minus 20 Grad sind Rennen nicht mehr erlaubt.

Canmore. Selbstgestrickte Wollhandschuhe, dicke Pflaster im Gesicht oder einfach zwei Mützen übereinandergestülpt – im Kampf gegen die arktische Kälte zeigen manche Biathleten im kanadischen Canmore derzeit durchaus Kreativität. Bei Temperaturen, die am Freitag bis auf minus 37 Grad purzelten, war das nicht verwunderlich. Die Provinz Alberta leidet, auch am Wochenende werden bei den Weltcuprennen wieder bis zu 29 Grad unter null erwartet.

Man befürchtet Erfrierungen rund um die Jochbein-Gegend, erklärte Simon Eder, der im auf 15 Kilometer verkürzten 20-km-Lauf nach zwei Fehlschüssen (je 45 Strafsekunden) Sechster wurde. Langlauf- und Biathlon-Events haben an sich ein Kältelimit. In den IBU-Regeln ist festgelegt, dass bei unter minus 20 Grad kein Start mehr erlaubt ist. Der Weltverband wolle „die Wettersituation genau beobachten, um die Gesundheit der Athleten nicht zu gefährden“. Als Maßnahmen wurden weitere Strecken verkürzt, der Wettkampfkalender geändert und Rennen in den Nachmittag verlegt. Aber: im Schießstadion ist es zwar meist sonnig, doch viele Teile der Laufstrecke liegen im kalten Schatten.

Problematisch ist es, Füße und Hände bei Temperaturen zwischen minus zehn und 14 Grad warmzuhalten. Die Gliedmaßen zeigen zuerst Erfrierungserscheinungen – vor allem der Finger für den Abzug. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.