Reichelt hofft auf rasche Klärung der Doping-Vorwürfe

Hannes Reichelt bei der Streif-Wanderung
Hannes Reichelt bei der Streif-WanderungGEPA pictures
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Hannes Reichelt wies die Anschuldigung neuerlich als „Blödsinn“ zurück und kündigte die Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft an.

Hannes Reichelt hat die gegen ihn erhobenen Doping-Vorwürfe neuerlich entschieden zurückgewiesen. Diese seien "Blödsinn", betonte das 38-jährige Ski-Ass am Mittwoch bei einer Pressewanderung in Kitzbühel, die der Streif entlangführte. "Der erste Schock hat sich aber schon ein wenig gelegt", meinte der Salzburger.

Der Tag, an dem die Polizei frühmorgens vor seiner Tür stand und ihn wenig später mit den Vorwürfen konfrontierte, bezeichnete Reichelt jedoch als "schlimmsten Tag in meinem Sportlerleben". Nach dem ersten Schock liege der Fokus jetzt aber darauf, seine Unschuld zu beweisen.

Zu den konkreten Maßnahmen, die er diesbezüglich ergreifen wird, wollte Reichelt aus "ermittlungstechnischen Gründen" nichts sagen, aber: "Ich werde aber mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten und hoffe, dass die Sache sehr bald vom Tisch ist". Vor allem der Zuspruch seiner Fans, von denen er zahllose positive Nachrichten bekommen habe, sei für ihn gegenwärtig "Ermunterung klarzustellen, dass das alles ein Blödsinn ist".

Rückendeckung von Kollegen

Rückendeckung bekam Reichelt bei strahlend schönem Wetter und bei einem für die Sportler ungewohnten Blick auf die Streif auch von seinen ÖSV-Kollegen aus dem Slalom- und Abfahrtsteam. Marco Schwarz etwa fand klare Worte: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hannes irgendetwas in diese Richtung gemacht hat". Olympiasieger Matthias Mayer schlug in dieselbe Kerbe und versicherte, dass das ÖSV-Herren-Team "zu hundert Prozent hinter ihm steht".

Max Franz wiederum wies darauf hin, dass es ein "klärendes, internes Gespräch" gegeben habe. Dieses habe es bereits am Sonntag bei der Anreise zum derzeit im Bezirk Kitzbühel stattfindenden "Konditionstrainingslager" gegeben, so Franz. "Bei diesem hat uns Hannes glasklar versichert, dass er nichts genommen hat", betonte wiederum Mayer.

Trotz der für Reichelt und seine Team-Kollegen belastenden Doping-Vorwürfe gab es auf rund 1.700 Höhenmetern auch erfreuliche Dinge zu berichten. Schwarz, der sich nach einer Verletzung einer OP unterziehen musste, will laut eigener Auskunft "Ende August oder Anfang September wieder auf den Skiern stehen". "Beim derzeitigen Krafttraining kann ich schon fast alles machen", ergänzte er lächelnd. Auch die Freude über das im August anstehende Übersee-Sommercamp stand den Sportler schon deutlich ins Gesicht geschrieben. "Es geht in diesem Jahr nach Chile", verriet Mayer.

Im Zuge der Ermittlungen rund um die "Operation Aderlass" war vor zwei Wochen gegen einen Ex-Langlauftrainer die Untersuchungshaft verhängt worden, außerdem sind ein Servicemann sowie Reichelt einvernommen worden. Der ehemalige Trainer soll Sportler aus verschiedenen Disziplinen beim Doping unterstützt haben. Bei Reichelt stehe der Verdacht der Einnahme verbotener Medikamente im Raum, hatte es geheißen. Der Super-G-Weltmeister versicherte hingegen stets, dass er niemals unerlaubte Substanzen zu sich genommen habe.

(APA)

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