Ski: Hirscher stemmte Kugel - bis ihn die Kraft verließ

Marcel Hirscher mit grosser Kugel
Marcel Hirscher mit grosser Kugel(c) REUTERS (Leonhard Foeger)
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"Nach zehn Minuten ist mir die Kraft ausgegangen", meinte der Gesamtweltcupsieger, nachdem er die große Kristallkugel in die Hand bekam. Sein Fazit: "Es ist fast zu geil, um wahr zu sein".

Mit strubbeligem Haar statt der zum Markenzeichen gewordenen grünen Haube auf dem Kopf und fast andächtigem Blick hat Marcel Hirscher den Moment genossen, als die österreichische Bundeshymne im Planai-Stadion von Schladming für ihn gespielt wurde. Gerade war er als Ski-Gesamtweltcupsieger ausgezeichnet worden, die große Kristallkugel hatte er mit einem Juchzer in die Höhe gestemmt, dann presste er sie an die Brust und schloss beim "Land der Berge" immer wieder die Augen.

"Irgendwas habe ich falsch gemacht im Sommertraining. Ich habe eh viel Bank gedrückt und Krafttraining gemacht, aber trotzdem ist mein Oberärmel zu schmal für die große Kugel. Nach zehn Minuten ist mir die Kraft ausgegangen. Das gibt neue Motivation und Kraft", gestand Marcel Hirscher später. "Es war unglaublich, sie das erste Mal in Händen zu halten. Wenn sie einem dann gehört, kann man es auch besser realisieren. Es ist einfach schon fast zu geil, um wahr zu sein."

Für Hirscher war es verständlich, dass der Schweizer Speedpilot Beat Feuz den abschließenden Slalom am Sonntag nicht fuhr und damit die realistische Chance, dem Salzburger doch noch den Gesamtweltcup abzujagen, nicht suchte. "Das wundert mich nicht. Umgekehrt wäre ich die Abfahrt auch nicht gefahren. Und bei Beats verletztem Knie war es sehr vernünftig und klug zu sagen, das macht nicht wirklich Sinn in der Situation."

Zu seiner Wandlung vom jugendlichen Zuschauer in Schladming bis zum Athleten und umjubelten Star der Stunde meinte er: "Wie aus dem Kinderbuch erzählt. So kitschig." Und zur unverwechselbaren Kopfbedeckung: "Einen schönen Menschen kann eine grüne Haube auch nicht entstellen."

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(APA)

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