Ski-WM: Maier verteidigt Kritik als "Denkanstoß"

Hermann Maier
Hermann MaierAPA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
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Hermann Maier hält die Reaktionen auf seinen Blog-Eintrag für dünnhäutig, ihm gehe es einzig "um die Zukunft des Skisports in Österreich".

Hermann Maiers Gedanken in seinem Online-Tagebuch vom vergangenen Montag haben bei der Ski-WM mächtig Schnee aufgewirbelt. Der "Herminator" kann die Aufregung nicht nachvollziehen. "Das war eine Bilanz der ersten WM-Woche und ein Denkanstoß. Mir geht es um die Zukunft des Skisports in Österreich", meinte der 40-jährige Doppel-Olympiasieger am Mittwochabend bei einem Schladming-Besuch. So manche Reaktion auf seinen Blogeintrag bezeichnete Maier als "dünnhäutig".

Nach Maiers Ansicht haben seine Worte bereits Wirkung gezeigt. "Ich habe mir dadurch erwartet, dass Druck von der Mannschaft genommen wird. Und scheinbar hat's schon gewirkt", meinte der Salzburger schmunzelnd mit einem Blick auf den Medaillenspiegel. Am Dienstag fuhr Romed Baumann zu Bronze in der Super-Kombination, am Mittwoch folgte dann Gold im Teambewerb.

"Keine Wirthauskritik, sondern konstruktiv"

"Das war ja keine Wirtshauskritik, das war eine konstruktive Kritik", sagte Maier, der ein Hinterfragen des Umfelds, der Funktionäre und des Trainerstabs angeregt hat. Denn durch die übertriebene Erwartungshaltung für die aus ÖSV-Sicht so enttäuschend verlaufenen Speed-Bewerbe sei ein unnötiger Druck entstanden.

Die ÖSV-Spitzenfunktionäre wie Peter Schröcksnadel oder Hans Pum hatten in ihren Reaktionen gemeint, dass sie sich ein persönliches Gespräch mit dem langjährigen Aushängeschild wünschen würden.

Und dazu ist Maier sehr gerne bereit. "Aber erst nach der WM. Jetzt sollte der volle Fokus dem Rest der WM gelten. Meine Anregung ist langfristig gedacht, was man besser, anders, frischer machen könnte", erklärte der dreifache Weltmeister und vierfache Gesamt-Weltcup-Sieger.

Für Maier ist einer der entscheidendsten Fehler, dass stets die Vergangenheit mit den goldenen Jahren und Seriensiegen "herausgekramt" wird. Von einer ähnlichen Verherrlichung wie im Fußball beim Thema "Cordoba 1978" wollte Maier aber nicht sprechen. "Ganz so schlimm wie Cordoba ist es nicht. Aber man darf keine Scheuklappen aufhaben. Die anderen Nationen haben aufgeholt."

(APA)

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