Die Grünen wollen nach Datenskandal Facebook zerschlagen

APA/AFP/MLADEN ANTONOV
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"Da, wo kein Wettbewerb mehr besteht, gilt es einzugreifen", sagte Parteichef Robert Habeck der "Welt am Sonntag". Außerdem müssten Datenschutzbehörden besser ausgestattet werden.

Die Grünen bringen als Konsequenz aus dem Datenskandal bei Facebook eine Zerschlagung des weltgrößten Internet-Netzwerks ins Spiel. "Da, wo kein Wettbewerb mehr besteht, gilt es einzugreifen", sagte Parteichef Robert Habeck der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht. Wenige Digital-Konzerne konzentrierten derzeit wie Monopole fast die gesamte Marktmacht bei sich. "Wenn Daten der Rohstoff des 21. Jahrhunderts sind, dann müssen wir unser Kartellrecht entsprechend fortentwickeln." Im digitalen Zeitalter müssten Markt- und Datenmacht zusammen gedacht werden. "Daher braucht es Möglichkeiten, Internet-Giganten zu entflechten." Datenschutzbehörden müssten zudem stärker ausgestattet und die Algorithmen offengelegt werden.

Facebook steht auch unter Druck von Werbekunden, Investoren und Nutzern, mehr Datenschutz und Transparenz zu gewährleisten. Die britische Firma Cambridge Analytica soll Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern auf mutmaßlich unlautere Art eingesetzt haben, um den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump zu unterstützen. Ähnlich Anschuldigungen gibt es auch rund um das Brexit-Votum in Großbritannien.

(Reuters)

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