Facebook gab 87 Millionen Nutzer-Daten weiter

Symbolbild. Facebook will seine Datenschutz-Bedingungen klarer formulieren - nicht erst wegen der Cambridge-Analytics-Affäre.
Symbolbild. Facebook will seine Datenschutz-Bedingungen klarer formulieren - nicht erst wegen der Cambridge-Analytics-Affäre.REUTERS
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Mehr User als bisher sind vom Cambridge-Analytica-Skandal betroffen. Facebook ändert auch seine Datenschutzbedingungen. Menschen sollen besser von Bots unterschieden werden können.

Die Zahl der von dem Datenskandal bei Facebook betroffenen Nutzer ist deutlich höher als bisher angenommen. Die Daten von bis zu 87 Millionen Usern seien mit der britischen Firma Cambridge Analytica geteilt worden, teilte Facebook am Mittwoch mit. Bisher war von rund 50 Millionen betroffenen Nutzern ausgegangen worden.

Die meisten der betroffenen Nutzer lebten in den USA, schrieb Facebook-Technologiechef Mike Schroepfer in einem Firmen-Blogbeitrag.

Laut Firmenangaben unabhängig davon hat Facebook seine Datenschutz- und Nutzungsbedingungen neu formuliert und verspricht, sie dabei klarer und transparenter zu machen. Die Informationen über die Datensammlung seien jetzt ausführlicher formuliert, mit den neuen Regeln würden keine zusätzlichen Informationen erhoben, betonte das Online-Netzwerk am Mittwoch.

Aus den Bestimmungen erfährt man unter anderem, dass Facebook auf Geräten auf Informationen wie Namen von Apps und Dateien zugreift sowie auch Mausbewegungen registriert. Letzteres solle helfen, Menschen von Bots zu unterscheiden, hieß es.

Instagram orientiert sich an Facebook

Neu ist, dass andere Konzern-Dienste wie Instagram jetzt auch nach den Facebook-Datenschutzbedingungen agieren werden. An der Datenverarbeitung werde sich aber nichts ändern, betont das Unternehmen. Die Datenschutz-Bedingungen schaffen auch die Grundlage für die geplante Einführung von Gesichtserkennungs-Funktionen in Europa, wo sie bisher nach Widerstand von Datenschützern nicht verfügbar waren.

Die neuen ausführlicheren Formulierungen und Nutzerrechte gehen in Europa zu großen Teilen auf die Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung, die zum 25. Mai Pflicht wird. Damit waren sie schon lange in Arbeit und sind keine Reaktion auf den aktuellen Datenschutz-Skandal um die Firma Cambridge Analytica.

Die Datenschutz-Instrumente wie die Möglichkeit, Daten in einem maschinenlesbaren Format herunterzuladen und zu einem anderen Dienst zu bringen, sollen weltweit verfügbar sein, betonte Facebook. Ausführlich als Nutzerrecht deklariert werden sie aber nur in der EU-Version der Facebook-Dokumente.

(APA/dpa)

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