Russland beginnt mit Telegram-Sperre

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Auch WhatsApp soll blockiert werden. Zudem wurden Google und Apple aufgerufen, die Apps aus den jeweiligen Stores zu entfernen.

Die russischen Behörden haben mit der Sperre des Messenger-Dienstes Telegram begonnen. Bis der Zugang zum WhatsApp-Konkurrenten vollständig blockiert sei, würden noch einige Stunden vergehen, teilte die staatliche Telekomaufsicht Roskomnazor am Montag mit. Apple und Google wurden aufgefordert, die Telegram-Anwendung aus ihren App-Stores zu entfernen.

Ein russisches Gericht hatte die Sperre vergangene Woche angeordnet. Hintergrund ist ein Streit über den Zugriff auf verschlüsselte Nachrichten. Der russische Geheimdienst FSB fordert Zugang zu einigen solcher Botschaften und begründet dies unter anderem mit dem Kampf gegen den Terrorismus. Telegram lehnt dies unter Verweis auf den Schutz der Privatsphäre der Nutzer ab.

Telegram ist weltweit der neuntgrößte mobile Messengerdienst und insbesondere in der ehemaligen Sowjetunion und dem Nahen Osten beliebt. Das Unternehmen bereitet derzeit den weltgrößten Initial Coin Offering (ICO) vor. Dabei sammeln Unternehmen Kapital bei Investoren ein, die im Gegenzug digitale Anteile oder Münzen ähnlich wie Bitcoin erhalten. Über entsprechende Vorverkäufe soll Telegram zunächst 1,7 Milliarden Dollar eingenommen haben.

(APA/Reuters)

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