Apple Watch: Von der Wertanlage zum Totalverlust

A sample of Apple Watch Edition on display during the opening event of the new specialist Apple Watc
A sample of Apple Watch Edition on display during the opening event of the new specialist Apple Watc(c) imago/AFLO (imago stock&people)
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Die Apple Watch gab es zum Start auch aus Gold. Der Preis lag damals bei bis zu 18.000 Euro. Drei Jahre später gibt es keine Updates mehr und das Material ist nur fünf Prozent des Verkaufspreises wert.

"Hätte ich mir bloß eine Rolex gekauft", dürften sich Besitzer einer goldenen Apple-Watch jetzt denken. Denn die Smart-Watch, die bis zu 18.000 Euro kostete, bekommt kein neues Betriebssystem mehr. Ärgerlich bei einem Edelmetall-Gehäuse. Andere Apple-Geräte werden deutlich länger als die Uhren upgedatet. So wird das neue iOS 12 sehr wohl auf dem immerhin vier Jahre alten iPhone 6 laufen.

Besonders erfolgreich war die goldene Smart-Watch ohnehin nicht. Apple stellte den Verkauf bereits nach einem Jahr ein. Fans des kalifornischen Unternehmens sind hohe Preise zwar gewöhnt. 18.000 war aber auch für Apple eine ganz besondere Kampfansage. Doch die goldene Ausführung sorgte für Aufmerksamkeit. Apple konnte sogar Persönlichkeiten wie Karl Lagerfeld und Beyonce für sich gewinnen. Beide trugen die Uhr in der Öffentlichkeit.

Kein reines Gold

Die Uhr funktioniert weiterhin, wenn auch nur mit dem alten Betriebssystem. Verärgerte Käufer könnten auf die Idee kommen, ihre Uhren einschmelzen zu lassen. Das dürfte sich aber als schwer herausstellen. Das Gehäuse besteht nämlich aus einer Keramik-Gold-Verbindung. Ob man das Edelmetall von dieser trennen kann, ist unklar, heißt es beim Edelmetallverwerter Ögussa.

Wäre dies aber möglich bekäme man pro Gramm 18-Karätiges Gold 21,58 Euro. Die kleinere Ausführung wäre dann beim aktuellen Goldpreis [Stand 7. Juni 2018] 890,18 Euro wert - die größere 1116,77 Euro. Also rund fünf Prozent des Verkaufspreises. Wenn sich das Gold überhaupt von der Keramikverbindung trennen lässt.

Walkie-Talkie und Workout-Apps

Apple stellte das neue WatchOS auf dem Worldwide Developer Congress vor. Mit dem neuen Betriebssystem WatchOS 5 bekommt die Apple-Uhr neue Funktionen. Künftig wird die Uhr Workouts selbstständig erkennen und aufzeichnen. Weiters kommt ein Walkie-Talkie-Modus, damit die Nutzer wie durch ein Funkgerät miteinander sprechen können. Siri kann auf der Uhr personalisiert werden. Mit selbst angelegten Sprachbefehlen können bestimmte Funktionen ausgelöst werden.

All diese Features wird es auf der goldenen Apple-Watch nicht geben. Diese ist zu langsam. Die alten Funktionen bleiben dem Modell aber natürlich erhalten. Nun ist sie eine Uhr wie jede andere. Nach knapp drei Jahren schon nichts mehr wert. Der Wert einer Rolex steigt übrigens mit der Zeit.

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