Waschbär erobert US-Hochhaus und Herzen der Internet-User

Symbolbild. Dieser Waschbär ist ein Zoo-Bewohner. Doch ein Artgenosse sorgte in den USA für Aufsehen.
Symbolbild. Dieser Waschbär ist ein Zoo-Bewohner. Doch ein Artgenosse sorgte in den USA für Aufsehen.(c) REUTERS (Ilya Naymushin)
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Der stundenlange Kampf eines Waschbären mit der Fassade eines Hochhauses in Minnesota - samt Erholungspausen auf Fenstervorsprüngen - unterhielt und besorgte Millionen Menschen.

Ein Waschbär wurde gestern in den USA zum absoluten Internet-Star. Denn die Hartnäckigkeit des kleinen Tieres, mit der er die Fassade eines Hochhauses in der Stadt St. Paul im US-Bundesstat Minnesota hinaufkletterte, war erstaunlich. Die Reise des Bären verzückte Millionen Internet-Nutzer und hielt zahlreiche Büro-Mitarbeiter von der Arbeit ab.

Der Hashtag #MPRraccoon ging viral, wie man auf Neudeutsch sagt. Der dem Hochhaus gegenüberliebende Radiosender MPR hat die Reise der Geschichte um die Welt angestoßen. Die Journalisten Evan Frost und Tim Nelson dokumentierten die Reise des Waschbären auf Twitter und natürlich im Radio. "Einer meiner Kollegen entdeckte den Waschbären - etwa auf Erdgeschoß-Höhe - auf einem Vorsprung sitzend am Montag", erzählte Frost der BBC am Mittwoch. Es habe wie ein brauner Lumpen oder eine Katze ausgesehen. "Wir gingen gegen 8.30 Uhr Dienstagfrüh dort hinaus und sahen, dass es ein Waschbär war". Arbeiter versuchten mithilfe von Planken eine Art Leiter für das Tier zu bauen, damit es aus der Beton-Sackgasse entkommen konnte.

Doch der Rettungsversuch trieb den Waschbären endgültig davon in Richtung Außenfassade und die höheren Stockwerke. Den ganzen Dienstag kletterte er immer wieder auf und ab, manchmal pausierend auf einem Fenstervorsprung. "Es war herzzerreißend zu beobachten gestern", meinte Journalisten-Kollege Tim Nelson zur BBC am Mittwoch. "Wir konnten uns nicht vorstellen, wie das gut für ihn ausgehen hätte sollen". Die Fenster des Hochhauses sind nicht zu öffnen, außerdem hätte Gefahr für die menschlichen Retter bestanden, das Tier in der großen Höhe irgendwie ins Innere zu holen.

Waschbären kommen in Minnesota häufig vor, sie ernähren sich häufig von Essensresten aus Mülleimern. Auf Häuser klettern sie selten. "Es ist irgendwie absurd, dass ich ein paar Bilder von einem Tier gemacht habe, dass die Leute normalerweise hassen und abstoßend finden, und plötzlich hat es Tausende Retweets und Likes", sagte Nelson.

Gegen 3 Uhr in der Nacht erreichte das Tier schließlich doch noch das Dach des Wolkenkratzers. Doch ob der Waschbär dort noch ist und vielleicht sogar in eine der aufgestellten Lebendfallen getappt ist, ist noch unbekannt. Die Kammerjäger prüfen die Fallen in den Morgenstunden des Mittwochs US-Zeit.

(Red.)

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