Kinosaal mit Tragegriff

Der Laserbeamer von LG lässt sich rasch überall aufstellen. Ganz ohne (Strom-)Kabel geht es aber nicht.
Der Laserbeamer von LG lässt sich rasch überall aufstellen. Ganz ohne (Strom-)Kabel geht es aber nicht.(c) LG
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Der neue Laser-Beamer von LG bietet Technik der neuesten Generation. Wirklich interessant wird er aber durch sein innovatives Design, das flexible Aufstellung erlaubt.

Immer größer, immer besser und immer billiger – neben den aktuellen TV-Geräten drohen die Beamer im wahrsten Sinne zu verblassen. Doch auch dort sind die Uhren nicht stehen geblieben. Die neueste Entwicklung ist die Lasertechnik, die die Vorteile der LCD-Beamer – geringer Stromverbrauch und lange Lebensdauer – mit der Helligkeit von Lampen-Beamern vereint. Ein solches Gerät ist der rund 2500 Euro teure LG HU80KG, der auf originelle Art einen weiteren Knackpunkt jedes Beamers löst: die Montage – er braucht nämlich keine.

Als kleiner Turm lässt er sich einfach mitten im Raum aufstellen, ein Tragegriff unterstreicht die Mobilität. Ein Klappspiegel lenkt das Licht entsprechend um, womit die Bildhöhe leicht justierbar ist. Wer mag, kann sogar an die Decke projizieren. Für die Korrektur der Trapezverzerrung sorgt eine Automatik, die im Test aber manuell korrigiert werden musste. Schmale schwarze Streifen um das eigentliche Bild blieben hartnäckig. Die Diagonale kann mittels 1,2-fach-Zoom nachjustiert werden. Ein zweites Stellrad an der Seite dient der Scharfstellung. Insgesamt keine aufwendige Prozedur, aber auch nicht in einem Handgriff erledigt. Ist der Aufstellungsort einmal festgelegt, geht es rascher. Wer will, kann den Beamer auch liegend klassisch installieren. In jedem Fall braucht es einen Stromanschluss (das lange Kabel ist wie bei Staubsaugern aufrollbar) und eine Verbindung zur Bildquelle. Besonders geeignet ist die flexible Aufstellungsvariante für Nutzer von Netfix und Co., da via Streaming auf weitere Verkabelung verzichtet werden kann. Hier lohnt sich der 200 Euro teurere Presto HU80KSW, der die Apps an Bord hat. Der HU80KG kann nur von Handy oder Laptop spiegeln, was problemlos klappte, ebenso wie die Verbindung mit Bluetooth-Lautsprechern oder Soundbars. Zur Not gibt es noch interne Lautsprecher.

Bei mitunter auftretenden Synchronizitätsproblemen zwischen Bild und Ton half ein Neustart aller beteiligten Geräte. Das Lüftergeräusch ist in leisen Passagen hörbar, aber nie wirklich störend. Die Fernbedienung könnte angesichts der Preisklasse wertiger, Tastenabstände könnten größer sein.


Ideal für trübe Herbsttage. Nun endlich zum Bild, und damit gleich zur Achillesferse vieler Beamer, der Helligkeit. Hier bietet der LG-Laserbeamer recht respektable 2500 Lumen. In der Praxis reicht das (im „Vivid“-Modus) an einem verregneten Herbsttag vollkommen aus. Scheint draußen die Sonne, ist das Bild noch zu erkennen, Spaß macht es aber ohne Verdunkelung nicht. Die Farben sind auf Anhieb recht natürlich, auch sonst ist wenig Bedarf an manueller Nachjustierung, die für Feinspitze aber möglich ist.

Das große Asset eines Beamers heißt Diagonale. Etwa auf Höhe des Betrachters platziert bietet der HU80KS echtes Kino-Feeling. Ein Kurzdistanzbeamer ist er nicht. Trotz der Größe ist das Bild dank UHD-Auflösung (Full-HD-Chip mit optischem Pixel-Enhancement) gestochen scharf – oder so scharf, wie es die Quelle zulässt. Der interne Upscaler hat Grenzen. Die legendäre „Cosmos“-Serie von Carl Sagan von 1980 enttäuscht rein bildtechnisch, da muss die Neufassung mit Neil deGrasse Tyson her. Aktuelle oder gut restaurierte DVDs gehen in Ordnung, wirklich brillieren kann der Beamer bei Blu-Ray und Streaming, ideal in 4K.

Wer die neuesten Serien und Blockbuster ohne viel Aufwand in XXL erleben will, mal mit, mal bei Freunden, der ist mit dem LG gut bedient. 2500 Euro sind für dieses Vergnügen nicht billig, ob der Qualität und Flexibilität des Beamers aber angemessen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.11.2018)

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