Sony Kopfhörer WH-1000XM3: Lautlos durch Wien

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Die Neuauflage der Overhead-Kopfhörer punktet mit aktiver Geräuschunterdrückung und angenehmem Tragekomfort. Lediglich beim Preis hat Sony ein wenig übetrieben.

Es rattert, pfeift, bimmelt. Kinder schreien, Eltern schreien zurück und dazwischen verleihen Passagiere in der U-Bahn ihrem Unmut Ausdruck. Dazwischen sitzt die Testerin und klinkt sich aus. Mit den kabellosen Sony-Kopfhörern mit dem klingenden Namen WH-1000XM3. Egal ob in der U-Bahn, im Flugzeug oder im Großraumbüro. Die Over-Head-Kopfhörer dämpfen schrille Töne wie auch die brummigen des Sitznachbarn im Büro und selbst stakkato-artiges Tippen wird angenehm gedämpft. Das hat aber auch seinen Preis. 380 Euro verlangen die Japaner für die in Berlin vorgestellten Kopfhörer.

Neben Geräuschunterdrückung haben, trumpfen die in zwei verschiedenen Farben erhältliche Kopfhörer mit einem ausdauernden Akku auf. Bis zu 30 Stunden verspricht Sony, knapp 28 Stunden bei ständiger Bluetooth-Verbindung konnten im Test erzielt werden. Dank Quick-Charge-Funktion bringen zehn Minuten an der Steckdose (über USB-Typ-C) eine knapp fünfstündige Ausdauer.

Geräuschunterdrückung schickt laute Kollegen ins Nirwana

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Alexa und Google Assistant sind ebenfalls mit an Bord. Im Test ergab sich kein Szenario in dem ein smarter Assistent hilfreich gewesen wäre. Für Radfahrer, die spontan die Navigation ändern müssen, oder jemanden anrufen möchten, kann sich der smarte Assistent als hilfreich erweisen. Zudem sollte in solchen Situationen natürlich nicht die Geräuschunterdrückung aktiviert sein, sondern der "Ambient Sound" verwendet werden, der die Umgebungsgeräusche einblendet, um so sicher und vorsichtig im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Um sich auch im Büro nicht komplett abzuschotten, können mit dem Auflegen der Hand Umgebungsgeräusche eingeblendet werden.

Der neue Prozessor in den Kopfhörern soll das aktive Noise-Cancelling im Vergleich zu den Vorgängern verbessern. Zu den Vorgängern können wir nichts sagen, aber die dritte Version der Sony-Kopfhörer schafft es, dass auch ohne Musik die Umwelt nur noch gedämpft ans Innenohr drängt. In Kombination mit leiser Hintergrundmusik verschwinden die Kollegen im Büro ins akustische Nirwana.

Um das Optimum zu erzielen, kann über die Sony-App "Headphones" eine personalisierte Geräuschunterdrückung vorgenommen werden. Sobald sich Luftdruck oder Frisur ändert, soll man die Einstellungen aktualisieren. Zwei Mikrofone in den Lautsprechern scannen hierfür die Umgebung und eliminieren die störenden Geräusche mittels Antischall.

Vorbildlicher Lieferumfang, aber...

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Mit knapp 255 Gramm sind die Kopfhörer angenehm zu tragen. Sie liegen auch nicht so stramm auf wie jene Kopfhörer von Bowers & Wilkins. An den Ohrpolstern hat Sony angenehmerweise nicht gespart. Selbst im Flugzeug auf einem Langstreckenflug wurden die Kopfhörer nicht unangenehm und drückten nicht in den typischen Schlafpositionen. Über den Klinkenstecker-Anschluss und die mitgelieferten Kabel kann auch problemlos das Bordentertainment genutzt werden. Einen Adapter für die Doppel-Anschlüsse älterer Flieger liefert Sony auch mit.

Wären da nicht zwei kleine Kritikpunkte, wären die Sony-Kopfhörer perfekt. Beim Testmodell und auch bei einigen Kunden scheint beim Telefonieren ein Nachhall zu entstehen. Man hört sich doppelt. Sony arbeitet aktuell daran. Ein Update soll das Problem lösen. Und dann wäre da noch die Touchpad-Steuerung. Diese ist so gar nicht intuitiv und funktioniert auch sehr verzögert.

Hier sollte Sony doch tatsächlich mehr Erfahrung haben. Die Schwächen sind beschämend, erst recht, wenn man auf den Preis schaut. Knapp 400 Euro erlauben derartige Mängel nicht.

>>> Sony WH-1000M3 ab 379 Euro

>>> Helpguide Sony

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