Google hat erste Details zur neuesten Android-Version veröffentlicht. Während viele User noch auf Android Pie warten, steht Android 10 "Q" schon als Betaversion in den Startlöchern.
Googles aktuelles Betriebssystem Android Pie (9.x) ist nach wie vor erst auf wenigen Geräten installiert. Die aktuellste Statistik stammt aus Oktober 2018 und darin scheint Android Pie noch nicht einmal auf. Das bedeutet, dass vor knapp einem halben Jahr und zwei Monate nach dem offiziellen Start nur 0,1 Prozent der Smartphones mit dem neuen Betriebssystem ausgestattet waren. Und schon drängt die neueste Version von Google auf die Android-Geräte auf dieser Welt. Derzeit nur als Betaversion und noch ohne süßen Beinamen. Android Q soll vor allem durch bessere Datenschutz-Einstellungen punkten. Außerdem wurde das Betriebssystem auf faltbare Displays ausgelegt.
Künftig können die Nutzer - wie bereits bei Apples iPhone üblich - festlegen, dass eine App nur auf ihren Aufenthaltsort zugreifen kann, wenn sie aktiv genutzt wird. Läuft sie im Hintergrund, bleibt der Anwendung der Zugriff auf die Standortinformationen verwehrt. Bisher galt die erteilte Genehmigung bei Android ohne Einschränkungen, so dass Apps grundsätzlich auch auf die GPS-Daten zugreifen konnten.
Ein weiteres Feature der verbesserten Sicherheitseinstellungen dreht sich um den Zugriff geteilter Daten. Galt bisher eine Zustimmung in einer App für die Foto-, Video- und Musikordner, kann der Nutzer hier künftig selektieren.
Google bereitet Android auf faltbare Smartphones vor
Ob sich faltbare Smartphones durchsetzen, hängt auch von der Bedienbarkeit ab. Huawei und Samsung, die beide ihre Modelle schon vorgestellt haben, mussten im Vorfeld eng mit Google zusammenarbeiten, um den nahtlosen Übergang zwischen Smartphone-und Tablet-Nutzung in Apps zu ermöglichen. Samsung wirbt beim Galaxy Fold damit, dass eine auf dem kleinen Bildschirm geöffnete App automatisch beim Öffnen des Geräts im Tablet-Modus angezeigt wird.
App-Entwickler stehen damit vor der Herausforderung, ihre Anwendungen für die neue Geräteklasse fit zu machen. Dafür gibt Google ihnen in Android Q entsprechende Software-Werkzeuge in die Hand. Dabei müssen aber auch die verschiedenen Konzepte zum Falten berücksichtigt werden.
So hat Samsungs Galaxy Fold zwei Bildschirme: Der eine lässt sich wie ein Buch zu Tablet-Größe auffalten und ist in zusammengeklappten Zustand nicht sichtbar, während dann ein weiteres kleines Display auf der Außenseite die Smartphone-Funktionen übernimmt. Beim Konkurrenzmodell Mate X von Huawei bleibt der Bildschirm beim Zusammenfalten auf der Außenseite und kann abwechselnd von beiden Seiten auf halber Größe genutzt werden.
Auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz Google I/O wird das Unternehmen weitere Details zu den Funktionen des neuen Betriebssystems bekanntgeben.
Die Krux mit dem Namen
Traditionell haben Googles Android-Versionen einen süßen Beinamen. Von "Ice Cream Sandwich" (Android 4.x) über Kitkat (Android 4.4.x) bis zu Android Pie (9.x) hat Google den Tortenschrank nahezu abgearbeitet. Mit Android 10 gelangt das Unternehmen nun im Alphabet zu Q und steht vor dem Problem, dass es nur wenig Süßspeisen gibt. Mehrere englischsprachige Webseiten haben die möglichen Beinamen gelistet und keines davon, scheint wirklich ansprechend. Zur Auswahl stehen Queen of Puddings (britische Tarte mit Marmelade und Baiser-Haube) , Quindim (brasilianischer Pudding), Quottab (iranischer Kuchen), Qurabiya (Mürbteigkekse), Quince (Quitte), Quesito (puertorikanisches Plundergebäck) oder Queijadas (portugiesische Cupcakes).
Vielleicht ist es aber einfach an der Zeit, die Beinamen sein zu lassen. Das schlägt zumindest The-Verge-Autor Dieter Bohn vor.
(bagre)