Facebook stoppt Vorinstallation von Apps auf Huawei-Handys

Logo des chinesischen Technologiekonzerns Huawei auf einem Smartphone und Smartphone mit Facebook Ap
Logo des chinesischen Technologiekonzerns Huawei auf einem Smartphone und Smartphone mit Facebook Apimago images / Christian Ohde
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Facebook untersagt dem chinesischen Handyriesen die Vorinstallation seiner Apps auf neuen Smartphones. Betroffen sind damit nicht nur die Facebook-App, sondern auch WhatsApp und Instagram

Der US-Konzern Facebook untersagt dem chinesischen Handyriesen die Vorinstallation seiner Apps auf neuen Smartphones, wie Facebook der Nachrichtenagentur Reuters erklärte. Kunden, die bereits ein Huawei-Handys besitzen, könnten Facebook, WhatsApp und Instagram aber weiterhin nutzen und erhielten auch Updates. Huawei lehnte eine Stellungnahme ab.

Google strebt unterdessen eine Erlaubnis der US-Regierung an, weiter mit dem Huawei-Konzerns im Geschäft zu bleiben. Dabei gehe es vor allem darum, Huawei-Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android versorgen zu dürfen, schrieb die "Financial Times" am Freitag.

Die USA haben den chinesischen Telekom-Riesen Huawei auf eine "schwarze Liste" gesetzt. US-Präsident Donald Trump begründete seine Schritte mit Sicherheitsbedenken gegen Technik aus China. Auch da die Vorwürfe bisher nicht konkret belegt wurden, sehen viele Experten die Sanktionen im Kontext des Handelskonfliktes zwischen den USA und China.

Maßnahmen für 90 Tage gelockert

Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss künftig eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind. Zugleich lockerte US-Präsident Donald Trump aber die Maßnahmen für 90 Tage. Für Nutzer von Huawei-Smartphones bedeutet der Schritt unter anderem, dass Google die Telefone heutiger Huawei-Kunden bis Mitte August weiter in vollem Umfang mit Updates und Apps versorgen kann.

Für die Verwendung von US-Technologie in neuen Produkten gilt die Lockerung aber nicht. Huawei kündigte bereits an, ein eigenes Betriebssystem für seine Smartphones spätestens im nächsten Jahr zur Marktreife zu bringen.

(Reuters)

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