Aufnahmen zehntausender Menschen bei US-Grenzübertritt gestohlen

imago images / Sven Simon
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Ein Subunternehmer des US-Grenzschutzes wurde gehackt. Für die Angreifer ein voller Erfolg, denn auf den Servern befanden sich die Daten der US-Grenzschutzbehörde. Fotos von Einreisenden der letzten sechs Wochen wurden unter anderem erbeutet.

Zehntausende Menschen sind von einem Hackerangriff auf ein Subunternehmen der US-Grenzschutzbehörde betroffen. Wie die "New York Times" am Montag berichtete, wurden dabei Aufnahmen von Menschen gestohlen, die in einem Zeitraum von sechs Wochen einen Grenzübergang in die USA passierten.

Das Subunternehmen hatte die Daten laut "New York Times" ohne Einwilligung des Grenzschutzes in seine Datenbank kopiert. Bei den Daten handelt es sich der Zeitung zufolge unter anderem um Aufnahmen von Autofahrern, die die Grenze passierten, und deren Kennzeichen. Um welchen Grenzübergang es sich handelt, blieb unklar.

Bisher keine Entdeckungen im Darknet

Ein namentlich nicht genannter Regierungsbeamter sagte der "New York Times", 100.000 Menschen könnten von dem Datendiebstahl betroffen sein. Die Grenzschutzbehörde CBP erklärte: "Bisher wurden keine der Aufnahmen im Darknet oder im Internet entdeckt." Den Namen des Subunternehmens nannte die Behörde nicht. Der "New York Times" zufolge soll es sich um die Firma Perceptics handeln, die Geräte für das digitale Auslesen von Autokennzeichen herstellt und auch beim Grenzschutz mit der Behörde zusammenarbeitet.

In den USA nutzen bereits einige Flughäfen Gesichtserkennung. Berichten zufolge prüfen die US-Behörden zudem die Nutzung der Software, um illegal eingereiste Einwanderer auszumachen.

Unterstützer sehen in der Gesichtserkennung ein Instrument zur Kriminalitätsbekämpfung, während Bürgerrechtler vor dem Einsatz der Technologie warnen. Sie kritisieren unter anderem die riesigen, unübersichtlichen Datensätze, die anfällig für Fehler seien. In San Francisco wurde im Mai ein Verbot von Gesichtserkennung zur Strafverfolgung verabschiedet.

Die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union reagierte entsetzt auf den Bericht über den Datendiebstahl bei der US-Grenzschutzbehörde. Der beste Weg, um solche Vorfälle zu verhindern, sei es. "sensible persönliche Daten gar nicht erst zu sammeln und zu speichern", schrieb die Organisation auf Twitter.

(APA/DPA)

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