Schärfer sehen und feiner hören

Schaerfer sehen feiner hoeren
Schaerfer sehen feiner hoeren(c) Transrotor
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Auf der High-End-Messe in Wien werden hochwertige HiFi-Komponenten und Heimkinolösungen sowie neue Fernsehtechnologien präsentiert.

Für heimische Hightech-Feinschmecker ist die alljährliche Klangbilder-Ausstellung ein Fixpunkt im Kalender. Ab heute, Freitag, präsentieren rund 90 Aussteller in den Räumlichkeiten des Hilton Vienna Plaza Neuheiten aus der Welt der gehobenen Unterhaltungselektronik.
Auch wenn sich die Messe traditionell an die audiophile Zielgruppe richtet, haben sich hochwertige TV- und Heimkinolösungen in den letzten Jahren als gleichberechtigtes Thema etabliert. In diesem Segment gibt es heuer besonders interessante Exponate. So präsentiert LG gleich einen zweifachen Ausblick auf die Fernseher der Zukunft: Mit einem 55-Zoll-OLED-TV wird die neue Technologie erstmals in wohnzimmertauglicher Größe demonstriert. Die zweite TV-Innovation dürfte für viele Wohnzimmer sogar überdimensioniert sein: Auf einem 84-Zoll-Fernseher demonstriert LG, wie eindrucksvoll Ultra-High-Definition, auch bekannt als 4k, sein kann, das die vierfache Auflösung von Full-HD bietet.

OLED, 4k und TV mit Raumklang


Konventioneller, aber mit 75 und 65 Zoll ebenfalls nicht unterdimensioniert, beweisen Samsung und Sony, dass auch „nur“ Full-HD scharfe Bilder liefert. Loewe wiederum kümmert sich mit dem Individual und den Modellen Connect ID, die  in zahlreichen Gehäuse- und Aufstellungsvarianten verfügbar sind, um jene Klientel, die auch beim Design des Fernsehers selbst hohe Ansprüche stellt. Die Verbindung zwischen Bild und Ton verkörpert der Bose Videowave II. Den Klangtüftlern von Bose ist es gelungen, in einen Flachbildfernseher ein Soundsystem zu integrieren, das realistischen Raumklang ohne Extraboxen erzeugt.
Auf Lautsprecher verzichten kann der neue 9.2-Heimkino-Receiver STR-DA5800ES von Sony nicht, aber er fügt in 5.1-Konfiguration virtuell weitere Effektlautsprecher hinzu. Zudem kann er die Akustik bekannter Konzertsäle simulieren, im Speicher ist etwa auch der Wiener Musikvereinssaal.
Bei Musik ist das Thema Streaming ungebrochen aktuell. Die Idee, Musik nicht von Platte oder CD, sondern per Netzwerk auf die Anlage zu bringen, ist für viele noch erklärungsbedürftig. Daher gibt Michael Holzinger, Betreiber der Plattform sempre-audio.at, an allen Messetagen um 11 Uhr eine kurze Einführung in das Thema. Bei den Ausstellern findet sich eine Vielzahl an Netzwerkplayern, die zwischen PC und HiFi-Anlage vermitteln sowie Internetradio abspielen. Zu den Spitzenmodellen zählt der Audio Research Reference DAC, der mit stolzen 17.500 Euro zu Buche schlägt. In einer ähnlichen Preisklasse ist auch der Ayon S 5 mit Röhrenvorverstärker. Streaming-Profi  Naim präsentiert neben dem 8000 Euro teuren Referenz-Streamer NDS auch eine brandneue All-in-one-Anlage. Die Naim UnitiLite ist mit 2300 Euro vergleichsweise einsteigerfreundlich, zumal sie mit ihrem schlanken Gehäuse Netzwerkplayer, CD-Spieler, Verstärker und – gegen 300 Euro Aufpreis – einen Radiotuner vereint. Dass Streaming kein teures Vergnügen sein muss, zeigt Multiroom-Spezialist Sonos mit einem Set aus Zentraleinheit plus der Nebenstelle Play 3 um 300 Euro.

Retrotrend: Platte und Röhre


Auch Vinyl-Fans dürfen sich über Neuheiten freuen. Pro-ject Audio zeigt neben dem EISA-prämierten, rund 400 Euro teuren  Einsteigerplattenspieler Debut Carbon unter anderm einen Prototypen des Spitzenmodells Signature 10. Rega erweitert sein Sortiment ebenfalls nach oben. Das Chassis des neuen RP8 (2500 Euro exkl. Tonabnehmer) soll dank neuartiger Materialien gleichzeitig leicht und steif sein.  Eine andere Philosophie verfolgt Transrotor, deren neuer „Crescendo“ 25 kg auf die Waage bringt. Der auch optisch außergewöhnliche Plattenspieler kostet spielbereit rund 6000 Euro. Eine Weltpremiere in Wien feiert der Thales Turntable Compact, der Tangentialplattenspieler ist nicht nur kompakt gebaut, sondern kann auch bis zu 16 Stunden mit Akku betrieben werden.
Immer ein Hingucker sind die Röhrenverstärker, die sich ob ihres „warmen“ Klanges einer treuen Fangemeinde erfreuen. Die Palette reicht vom 550 Euro teuren Wasami MC-10L bis zur Neuauflage des McIntosh 275 um 8000 Euro. Unter den konventionellen Stereoverstärkern – die trotz wachsender Konkurrenz durch Mehrkanal-Receiver im reinen Audiobereich dominieren – ist etwa der Azur 851A von Cambridge Audio erwähnenswert, der in Verbindung mit dem CD-Player Azur 851C mit einem EISA-Award als beste Stereokombination ausgezeichnet wurde, und dessen Preis mit 1800 Euro für audiophile Verhältnisse relativ moderat ist.
Auch beim letzten Glied in der Kette, den Lautsprechern, finden sich imposante Highlights. Sonus Faber zeigt neben der 90.000 Euro teuren Aida auch die neue Einsteigerlinie Venere mit Preisen von 1250 und 2750 Euro (Kompakt- beziehungsweise Standbox). Einen besonders hohen Wirkungsgrad von 93 dB verspricht der Goldennote XS 93, der in seinem lederüberzogenen Gehäuse einen Tieftöner mit 12,5 Zoll beherbergt, und der deutsche Lautsprecherhersteler Audiophysics präsentiert seine neue Classic-Reihe, die durch ihre Hochglanz-Glasoberfäche in Weiß oder Schwarz hervorsticht. Die Materialwahl – ein Mix aus Ahorn und nordischer Birke – ist auch eine Besonderheit des SS-AR1, mit dem sich Sony als traditionsreicher Produzent hochwertiger Boxen in Erinnerung rufen will. Eine I-Array getaufte Kombination aus drei Hochtönern, einer davon etwas größer, soll die Stimmwiedergabe verbessern.
Ein paar Nummern kleiner präsentiert Sony eine Reihe drahtloser WLAN-Aktivlautsprecher für jene, die eine unkomplizierte Möglichkeit suchen, Musik von Tablet oder Smartphone abzuspielen. Die gleiche Zielgruppe sprechen auch die Fidelio-Lautsprecher von Philips, Samsungs röhrenbestücktes Audiodock DA E750 und die „Consolette“ von Marantz an.
Auch der Kopfhörer-Boom geht nicht spurlos an der Messe vorüber: AKG und Sennheiser etwa präsentieren eine ganze Palette an Modellen. Ein spannender Exot ist der Elektrostatkopfhörer Stax SR-009 um 5500 Euro.

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