Das Smartphone als Lichtschalter

Smartphone Lichtschalter
Smartphone Lichtschalter(c) EPA (DANIEL�KARMANN)
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Bequemlichkeit und behagliche Lichtstimmung auf einen Touch versprechen per WLAN steuerbare LED-Leuchten, die sich per App steuern lassen. Erste Systeme sind nun marktreif.

Fernseher und Hi-Fi-Anlage per Fernbedienung zu steuern ist längst selbstverständlich. Um das Licht einzuschalten, ohne aufzustehen, war der bequeme Technikfan aber auf aufwendige Haustechnik angewiesen oder auf Funksteckdosen und -schalter aus Bau- und Elektromärkten.

Im Zeitalter von WLAN und Smartphone gibt es aber ausgeklügeltere Lösungen, die wesentlich mehr Optionen bieten und praktisch keine (physischen) Installationen erfordern. Die Idee ist, die (LED-)Leuchte selbst per integriertem Modul ins Netzwerk einzubinden. Mit einer App kann dann jede einzelne Lampe am Smartphone oder Tablet ein- und ausgeschaltet und sogar gedimmt werden.
Philips hat unter dem Namen Hue ein entsprechendes System vorgestellt, das mit farbigen LED-Leuchten besonders vielseitige Lichtstimmungen erzeugen kann. Die Lampen, die einer 50-Watt-Glühbirne entsprechen, passen in jede E27-Standardfassung. Ein per LAN-Stecker an einen WLAN-Router anzuschließendes Kästchen vermittelt die WLAN-Signale des Smartphones an die Empfänger in den Leuchten, die technisch auf dem in der Home-Automatisierung gebräuchlichen ZigBee-Standard basieren.

Davon bekommt der Nutzer aber wenig mit, er steuert das Ganze einfach per App auf einem Smartphone oder Tablet (Android oder iOS). Per virtuellem Schieberegler kann die Helligkeit jeder Lampe reguliert werden, zudem ist jeweils die genaue Farbe wählbar. Verschiedene programmierte oder selbst komponierte Lichtstimmungen für Arbeit und Entspannung können per Icon ausgewählt werden. Damit man nicht den Überblick verliert, dient bei selbst erstellten Szenarien ein Foto der entsprechenden Beleuchtungssituation als Icon.

Programmierter Sonnenaufgang


Reizvoll ist auch die Option, die Lampen langsam auf- oder abzublenden, wobei sowohl der Zeitpunkt als auch die Zeitspanne des Vorgangs gewählt werden kann. So kann auf Wunsch zu jeder beliebigen Tageszeit eine Art Sonnenaufgang oder -untergang programmiert werden. In ähnlicher Weise lässt sich mit programmierten Szenarien auch die Anwesenheit der Bewohner simulieren, was etwa im Urlaub oder in Zeiten früher Dämmerung sinnvoll sein kann. Zudem lassen sich die eigenen Lampen auch via Internet steuern – auch wenn man nicht zu Hause ist.
Im Starterset sind das Basiskästchen und drei Lampen enthalten, weitere – pro Basistation bis zu 50 – können hinzugefügt werden.

Ein ähnliches System basiert auf GreenWave-Standard. Hier kommen allerdings nur reinweiße LED mit einer (relativ warmen) Farbtemperatur von 2700K zum Einsatz. Auch hier können – ohne Farbwahl – Lichtstimmungen komponiert und mit Foto-Icons versehen werden. Beide Lösungen sind übrigens „Light-Switch-Friendly“ – soll heißen, bei Betätigung des Lichtschalters geht die Lampe an, unabhängig von den Einstellungen der App.
Der Stand-by-Verbrauch durch die Funkmodule wird bei Philips mit 0,4 Watt angegeben, die Hersteller verweisen in diesem Zusammenhang auf die Energieersparnis durch die LED-Lampen sowie deren lange Lebensdauer.
Das Philips-Starterset um 200 Euro und zusätzliche Lampen à 60 Euro können bereits in Apple-Stores bestellt werden, allerdings wird derzeit eine mehrmonatige Lieferfrist angegeben.
Das GreenWave-System mit weißen LED ist in den USA für 150 Dollar (Starterset) angekündigt, eine Zusatzlampe soll 20 Euro kosten. Wann es in Europa erhältlich sein wird, ist noch offen.

www.meethue.com/de-US,
www.greenwavereality.com/solutions

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