Z10: Der PC in der Hosentasche

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Das neue Handy soll das Notebook ersetzen. In Österreich gibt es das Z10 zuerst bei A1.

Köln/Rie. Blackberry hat ein Problem. Das ist nicht neu, aber wie groß das Problem ist, konnte man Donnerstagabend in Köln bei der Präsentation des neuen Handys und Betriebssystems Blackberry 10 für den deutschsprachigen Raum sehen. Selbst unter den etwa 400 Vertriebspartnern, Vertretern von Mobilfunkbetreibern und Experten, die eigentlich die letzten Verfechter des Blackberry sein sollten, sah man das Unvermeidliche: iPhones, Androids, sogar ein Nokia war darunter. Ein Blackberry war für viele nur ein Zweithandy.

Mit dem neuen Z10-Touchscreen-Handy soll sich das ändern. Blackberry, der Erfinder des Smartphones, soll wieder werden, was er einst war, bevor er von seiner eigenen Erfindung überholt wurde: ein Vorreiter und Wegbereiter. Was früher das E-Mail war, das Blackberry mit seinen Handys mobil machte, ist jetzt „Mobile Computing“: Das Handy – vornehmlich das von Blackberry – soll den Laptop ersetzen.

„Wir werden bald nur noch das hier haben“, meinte Blackberry-CEO Thorsten Heins, ein gebürtiger Deutscher, und hielt ein Z10 hoch. Er selbst habe sein Notebook abgegeben und arbeite seit Monaten nur mit dem neuen Blackberry und einem Playbook (dem Blackberry-Tablet). Sein Resümee: „Es war sehr befreiend.“

Das neue Handy wird in Großbritannien und Kanada bereits verkauft, in Österreich wird es exklusiv bis Ende Mai bei A1 verfügbar sein (der Vorverkauf starte „in Kürze“, wie das Unternehmen mitteilte). Im zweiten Quartal wird Blackberry ein weiteres Smartphone auf den Markt bringen (Q10), das dann auch die bei vielen Nutzern beliebte Tastatur haben wird.

Treuer Boris Becker

Die neuen Handys und die neue Plattform sehen viele als letzte Chance für das kanadische Unternehmen. Heins ging bei der Präsentation auf die Skepsis ein und meinte, man habe Blackberry nicht einmal zugetraut, überhaupt ein neues Handy auf den Markt bringen zu können. „Heute sind wir schuldenfrei und haben Barreserven von drei Milliarden Dollar.“ Das werde genügen, um die Vision des „Mobile Computing“ zu verwirklichen.

Als prominenten Unterstützer gewann Blackberry den Ex-Tennisprofi Boris Becker. Befragt, warum er das mache, meinte Becker mit feinem Humor: Er habe immer Blackberrys gehabt – und „was Smartphones angeht, bin ich eine treue Seele“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.02.2013)

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