Kurz vor Beginn eines Prozesses in Kalifornien legt Apple Forderungen auf den Tisch. Samsung weist alle Vorwürfe zurück. Ein Tablet der Koreaner wurde von einem deutschen Gericht europaweit verboten.
Apple fordert im weltweit tobenden Patentkrieg mit Samsung mehr als 2,5 Milliarden Dollar (2,07 Milliarden Euro) Schadenersatz. Das sei noch eine "konservative" Berechnung, erklärten Apples Anwälte in Unterlagen für einen großen Prozess in Kalifornien, der am kommenden Montag beginnen soll. Darunter sind 500 Millionen Dollar, die der iPhone- und Apple-Hersteller als entgangene Gewinne durch angebliche Nachahmerprodukte von Samsung betrachtet. Hinzu rechnet Apple noch 25 Millionen Dollar für Lizenzeinnahmen.
Samsung weist die Vorwürfe zurück und bezichtigt Apple im Gegenzug, unrechtmäßig Technologiepatente der Südkoreaner einzusetzen. Auch Apples Schadenersatzforderungen seien übertrieben und falsch, heißt es in einem Papier der Samsung-Anwälte.
Europa-Verbot für Samsung-Tablet
Der Prozess in Kalifornien bildet den vorläufigen Höhepunkt eines seit mehr als einem Jahr andauernden weltweiten Streits der beiden Unternehmen. Sie werfen sich gegenseitig Verletzungen von Patenten und Designrechten vor. In einem aktuellen Urteil in Deutschland stoppte das Oberlandesgericht Düsseldorf europaweit Samsungs kleines Tablet Galaxy Tab 7.7. Gleichzeitig verweigerte das Gericht jedoch Apple ein deutschlandweites Verkaufsverbot für den großen Bruder Galaxy Tab 10.1N. Samsung hatte diese Galaxy-Variante mit einem modifizierten Design eigens mit Blick auf die gerichtliche Auseinandersetzung auf den Markt gebracht.
Die Milliardenforderung war in den Gerichtsunterlagen vom deutschen Patentexperten Florian Müller aufgestöbert worden. Sollte Apple recht bekommen, könne die Summe noch weiter steigen, betonte er.
(APA/dpa)