Negatives Urteil für Samsung von geringer Bedeutung

Negatives Urteil für Samsung von geringer Bedeutung
Negatives Urteil für Samsung von geringer BedeutungREUTERS
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Die derzeit wichtigsten Geräte für Samsung, das Galaxy S3 und das Galaxy Note, sind vom Urteil nicht betroffen. Und die Koreaner sind dafür bekannt, beanstandete Modelle rasch anpassen zu können.

Apples juristischer Sieg über seinen koreanischen Mitbewerber Samsung im Streit darüber, ob letztere Technologie und Design vom iPhone abgekupfert haben, könnte nur ein Strohfeuer sein. Selbst die Tatsache, dass Apple jetzt ein Verkaufsverbot für acht Samsung-Geräte anstrengt, dürfte für den Konkurrent nur nach außen hin ein Problem sein. Denn, abgesehen einmal von den Ungereimtheiten der Geschworenen-Entscheidung, sind in den Anschuldigungen nur ältere Modelle enthalten, darunter das im Vorjahr erschienene Galaxy S2. Das aktuelle Galaxy S3 wurde im aufsehenerregenden Patentprozess nicht erwähnt. Cnet argumentiert, dass Samsung die Milliardenstrafe locker wegstecken könnte, solange das Galaxy S3 und Galaxy Note nicht betroffen sind.

Samsung passt sich schnell an

Als Untermauerung dieser Einschätzung wird ein Analyst der Deutschen Bank zitiert. Da das Verfahren die aktuellen Samsung-Geräte auf dem US-Markt nicht betrifft, könnte sich das Urteil "nur begrenzt auf Samsungs Smartphone-Verkäufe in den USA im zweiten Halbjahr 2012 auswirken", sagt der Experte. Auch langfristig dürfte Samsung gut dastehen. Der Konzern ist bekannt dafür, seine Geräte rasch neu gestalten zu können, wie der Fall des Galaxy Tab 10.1 in Deutschland belegt. Das Gerät wurde mit einem Verkaufsverbot belegt, wenig später hatte Samsung das abgeänderte Galaxy Tab 10.1 N auf dem Markt.

US-Umsatz nur Bruchteil der Einkünfte

Fakt ist auch, dass Samsung in den USA zwar einen großen Teil seiner Umsätze macht, aber bei weitem nicht alles. 20 Prozent der Smartphones des Herstellers werden in die Vereinigten Staaten verschickt. Der Rest entfällt auf Asien und Europa. Würde Samsung in diesen Märkten nicht mehr verkaufen dürfen, wären die Auswirkungen deutlich fataler, wie ein Analyst von Barclays attestiert. Auch dürften zukünftige Lizenzzahlungen an Apple sich in Grenzen halten, da die aktuellen Modelle bereits den Großteil der beanstandeten Patente umgehen.

Partnerschaft mit Apple weiterhin stark

Zu guter Letzt besteht zwischen Apple und Samsung nach wie vor eine enge Beziehung. Die Koreaner produzieren eifrig Prozessoren für Apples iPhone und iPad. Und Berichten zufolge will Samsung seine Chipfabrik in Texas erweitern und hat dafür vier Milliarden Dollar locker gemacht. In der Gegend sitzen auch Apples Chipentwickler, die Samsung die Designs übermitteln. Die Drohgebärde, dass das wertvollste Unternehmen der Welt von Samsung zum Chiphersteller TSMC wechseln könnte, dürfte genau das gewesen sein - nur eine Drohung im Rahmen des Patentprozesses.

(db)

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