Geräte mit Windows 8, darunter Microsofts Eigenbau Surface, stehen in den Startlöchern. In Österreich kommt nächste Woche ein Handy mit Windows Phone 8.
Der vielleicht größte Paradigmenwechsel im Zuge der Windows-8-Einführung betrifft die Rolle Microsofts als Hardware-Produzent. Bislang hat Microsoft selbst nur Spielkonsolen, Mediaplayer und Peripherie hergestellt, nun kommt mit dem Surface das erste selbst gebaute Tablet auf den Markt. Die RT-Version wird ab 2. November in acht Märkten erhältlich sein – Österreich ist vorerst nicht dabei.
Dass die bislang geheiligte Aufgabenteilung von Software-Lieferant und Hardware-Hersteller verletzt wurde, hat zu Befürchtungen geführt, Microsoft könne mit seinem Engagement andere Hersteller verprellen. Microsoft will das Surface daher auch eher als eine Art auf den Markt gebrachte Designstudie sehen. Dutzende bereits vorgestellte Tablets, Slider-PC und Tablet-PC-Hybridmodelle mit Windows 8, die ab nächster Woche sukzessive in den Handel kommen, sprechen dafür, dass die Aufregung ein Sturm im Wasserglas war – oder hinter den Kulissen erfolgreich kalmiert wurde.
Paradox ist, dass viele der für mobilen Einsatz gedachten Geräte nicht mit RT, sondern dem vollen Windows 8 ausgestattet sind. Fast scheint es, als hätte Microsofts Seitensprung ins ARM-Lager der Welt den Wert eines Tablets mit Intel-Architektur – samt den gewohnten Programmen – bewusst gemacht. Dazu mag auch beigetragen haben, dass Intel mit der neueste Atom-Plattform „Clover Trail“ Fortschritte beim Thema Energieverbrauch gemacht hat.
Knackpunkt könnte der Preis werden. Selbst günstige Windows 8-Tablets wie das Asus Iconia W510 oder das Sufrace RT kosten mit 499 Dollar in den USA, ebensoviel wie das billigste (große) iPad, was für IDC-Analysten Bob O'Donnell zu hoch gegriffen ist.
Während Österreich auf das Surface warten muss, ist es bei den Windows-8-Smartphones ganz vorn dabei. T-Mobile bringt ab nächster Woche das HTC 8X.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2012)