NSA an Entwicklung von Windows 7 und Mac OS X beteiligt

Laptop mit Windows 7
Laptop mit Windows 7(c) AP (Ted S. Warren)
  • Drucken

Der Geheimdienst soll Apple, Microsoft, aber auch Linux-Distributoren helfen, ihre Systeme sicherer zu machen. Kritiker befürchten, dass die NSA dabei auch Abhör-Mechanismen einbaut.

Eine Anhörung vor dem US-Senat hat ergeben, dass die National Security Agency (NSA) bei der Entwicklung mehrerer Betriebssysteme beteiligt ist. Dass dies bei Windows schon länger der Fall war, ist an sich nicht unbekannt. Jetzt soll aber der Nachrichtendienst, der eine Schlüsselrolle bei den US-Geheimdiensten einnimmt, auch Apple und Linux-Distributoren wie Sun und Red Hat dabei helfen, ihre Systeme sicherer zu machen, berichtet Heise. Kritiker befürchten, dass die NSA damit auch Hintertüren in Windows 7 und Mac OS X einbaut.

NSA: "Keine tiefen Eingriffe"

Laut den Aussagen vor dem Senats-Komitee greift die NSA aber nicht tief in den Entwicklungsprozess ein, sondern würde lediglich dabei helfen, Sicherheitsrichtlinien einzuhalten. So wurde bei Windows 7 etwa darauf geachtet, dass das Security Content Automation Protocol (SCAP) unterstützt wird. Darunter wird eine Reihe von offenen Sicherheitsstandards zusammengefasst, was für Administratoren das Sicherheitsmanagement vereinfachen soll.

Hintertür in Windows 7?

Marc Rotenberg, Leiter des Electronics Privacy Information Center (EPIC) erklärte gegenüber Computerworld, dass die NSA schon seit den frühen 90er-Jahren Hintertüren und Fallstricke in private Computersysteme einbauen will. Er befürchtet, dass der Nachrichtendienst damit vor allem Windows-Benutzer abhören und ihre E-Mails abfangen will. Dagegen argumentieren mehrere andere Sicherheitsexperten, die argumentieren, dass Microsoft wenig Interesse daran hat, eine solche Hintertür zuzulassen.

Enormes Schadenspotenzial

Sollte so eine Maßnahme je ans Tageslicht kommen, wäre der Schaden für das Unternehmen enorm. Dieses Risiko wolle Microsoft vermeiden, sagen die Experten. Außerdem besteht die Gefahr, dass eine vorhandene Hintertür auch von Geheimdiensten entdeckt werden kann, die gegen die NSA arbeiten.

(db)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.