Asylantrag abgewiesen: McAfee ohnmächtig eingeliefert

Asylantrag abgewiesen: McAfee ohnmächtig eingeliefert
Asylantrag abgewiesen: McAfee ohnmächtig eingeliefert AP (Moises Castillo)
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Software-Pionier John McAfee soll nach Belize ausgeliefert werden. Der 67-Jährige fiel an seinem Haftort in Ohnmacht und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.

Guatemala hat dem Software-Pionier John McAfee Asyl verweigert. Staatschef Otto Perez wies am Donnerstag McAfees Antrag ab. Er wollte der Vernehmung in Belize im Zusammenhang mit einem rätselhaften Mordfall entgehen. Der 67-jährige US-Amerikaner fiel anschließend in seinem Haftort in Ohnmacht und wurde in ein Hospital eingeliefert, wie der Rundfunksender Emisoras Unidas berichtete.

Der 67-jährige McAfee war im November aus seiner Wahlheimat Belize geflohen, nachdem dort dessen Nachbar Gregory Faull tot aufgefunden worden war. Am Donnerstag stellte der illegal eingereiste Softwareunternehmer in Guatemala einen Asylantrag und wurde kurz darauf festgenommen. Laut einem Eintrag auf seinem Blog www.whoismcafee.com hatte McAfee bei der US-Vertretung eine Überstellung in die USA beantragt, diese habe aber eine Einmischung abgelehnt.

Mord im Nachbarhaus

McAfee ist der Gründer und frühere Chef der gleichnamigen Software-Firma, die unter anderem Programme gegen Viren und andere Schad-Software entwickelt. Die US-Bürger Faull und McAfee lebten Haus an Haus auf der Karibikinsel Ambergris Caye vor der Nordostküste des Kleinstaats, bis Faull im vergangenen Monat mit Einschusslöchern tot in seinem Pool gefunden wurde. Der Polizei zufolge gab es keine Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen in das Haus von Faull, allerdings fehlten ein Mobiltelefon und ein Laptop. Faull soll sich in der Vergangenheit über McAfees aggressives Auftreten beschwert haben. In Belize liege weder ein Haftbefehl noch eine Anklage gegen McAfee vor. "Sie wollen ihn nur befragen", sagte Außenminister Harold Caballeros.

Gegenüber der Zeitschrift "Wired" hatte McAfee erklärt, er sei beunruhigt, weil Faulls Killer hinter ihm her seien. Mitte November hatte der Ministerpräsident von Belize, Dean Barrow, den US-Unternehmer als "verrückt" und "paranoid" bezeichnet, nachdem dieser der örtlichen Polizei Mordabsichten unterstellt hatte, weil er keine Wahlkampfspenden mehr zahle.

(APA/dpa)

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