Die Betreiber der Webseite "The Pirate Bay" sollen das illegale Tauschen von Dateien im großen Stile unterstützen und werden deshalb von Film- und Musikindustrie geklagt.
Am Montag beginnt in Stockholm ein vielbeachteter Prozess gegen das weltgrößte Filesharing-Pral "The Pirate Bay". Die Plattform stellt selbst zwar keine Dateien zur Verfügung, ermöglicht es aber, nach Filmen, TV-Serien, Musik und Software zu suchen - ein Angebot, das rund 25 Millionen Menschen rund um die Uhr gleichzeitig nutzen. Die Film- und Musikindustrie wirft den drei Betreibern der Webseite daher vor, das illegale Tauschen von Dateien zu unterstützen.
Setzen sich die Ankläger gegen die drei Betreiber Hans Fredrik Neij, Gottfrid Svartholm Warg und Peter Sunde durch, könnte das für die Tauschbörsen-Szene ensthafte Folgen haben. Der Dateientausch zwischen Nutzern passiert im Internet in der Regel über das Bittorrent-Protokoll. Durch dieses Protokoll werden Dateien nicht nur von einem Server verteilt, sondern auch von Nutzer zu Nutzer weitergegeben - selbst dann, wenn einer der Nutzer, die Datei noch gar nicht vollständig heruntergeladen hat.
The Pirate Bay betreibt sogenannte Tracker-Server, die einzelnen Nutzern helfen, andere Nutzer, die Fragmente der gesuchten Datei besitzen, zu finden. Auf einer Pressekonferenz am Sonntag erklärte Sunde, dass bereits rund 50 Prozent des weltweiten Bittorrent-Verkehrs in Verbindung mit Pirate Bay stehe. Würden die Server von Pirate Bay infolge des Prozesses also abgeschaltet, könnten große Teile des Bittorrent-Verkehrs einbrechen.
Die Stockholmer Staatsanwaltschaft peilt eine Geldstarfe von 110.000 Euro gegen die drei Betreiber an. Ein gewichtiger Streitpunkt in dem Prozess sind auch die Werbeeinnahmen, die dem Portal zugeschrieben werden. Die Staatsanwaltschaft geht von zwei Millionen Euro jährlich aus - eine Summe die die Pirate-Bay-Betreiber bestreiten.
(sg)