Wikipedia verliert freiwillige Schreiber

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Immer mehr Leser, aber weniger Schreiber. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia leidet unter einem starken Autorenschwund. Die Mitarbeit hat sich durch zahlreiche ungeschriebene Gesetze der Community erschwert.

Die begehrte Online-Enzyklopädie Wikipedia darf sich auch 2009 wieder über ein reges Wachstum freuen: Die Besucherzahlen nahmen laut ComScore um 20 Prozent zu. Während es an interessierten Lesern offenbar nicht mangelt, nimmt die Zahl der freiwilligen Schreiber dramatisch ab. Mit 49.000 Autoren kehrten der Wikipedia im ersten Quartal 2009 zehnmal mehr Schreiber den Rücken als noch im Jahr zuvor.

Zu diesen Ergebnissen kam der spanische Wissenschafter Felipe Ortega, der im Rahmen seiner Doktor-Arbeit, die Logfiles der zehn größten Wikipedia-Ausgaben auwertete. Er ortet die Gründe für den Autorenschwund im Prozess des Artikel-Erstellens. In den neun Jahren seit der Gründung sei dieser Prozess wesentlich komplizierter geworden. Die Diskussionen der Community darüber, was in einem Beitrag erlaubt, gewollt oder erforderlich ist, überfordern Einsteiger oft. Die Einträge von Neulingen werden häufig rasch wieder gelöscht.

Seit Ende 2008 arbeitet ein kleines Team an einer Vereinfachung der Mitarbeit. Die Einstiegshürden sollen beseitigt und die Mitarbeit für Anfänger wieder attraktiver werden. Das Projektteam wird von einer Spende der Stanton Foundation finanziert.

(Red. )

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