FBI warnt vor Kaspersky-Produkten

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Unternehmen, die im Infrastrukturbereich tätig sind, sollen laut US-Bundespolizei auf Produkte des Software-Unternehmens verzichten. Das FBI vermutet Zusammenarbeit mit russischem Geheimdienst.

Kaspersky wurde 1997 in Russland gegründet und hat auch heute noch seinen Hauptsitz in Moskau. Das von Natalja Kasperskaja und Jewgeni Kasperski gegründete Software-Unternehmen ist seit mehr als 20 Jahren auf Computersicherheit spezialisiert. In den USA wird die russische Herkunft nun zu einem massiven Problem. Die US-Bundespolizei FBI wirft dem Unternehmen Zusammenarbeit mit dem russischen Geheimdienst vor. Auch das Angebot des Firmengründers, den Quellcode zur Gänze offenzulegen, hat an der Ansicht des FBI nichts geändert.

Als nationales Sicherheitsproblem werden die Produkte angesehen. Es bleibt aber nicht bei der Warnung seitens des FBI. Es werden laut Cyberscoop Briefings abgehalten, um Wege aufzuzeigen, wie Verträge mit Kaspersky vorzeitig aufgelöst werden können. Kaspersky sei eine "unannehmbare Bedrohung". Vor allem für Unternehmen im Energiesektor oder jene Firmen, die automatisierte Industriesteuerungsanlagen einsetzen.

"Extrem enttäuschender Schritt einer Regierungsbehörde"

Kaspersky äußert sich zu den aufgetauchten Meldungen über vermeintliche FBI-Briefings. Es wäre "ein extrem enttäuschender Schritt einer Regierungsbehörde gegen ein ethisches Unternehmen, dass sich an alle Gesetze hält."

Bereits im Juli wehrte sich Kaspersky öffentlich gegen die Vorwürfe, dass man mit dem russischen Geheimdienst FSB bei der Entwicklung von Sicherheitssoftware kooperiere. Es gäbe lediglich eine oberflächliche Zusammenarbeit bei Internetkriminalität. Eine Kooperation wie es sie auch mit den USA gibt, wie Gründer Jewgeni Kaspersky in Interviews stets betont. Gegenüber der Nachrichtenagentur AP erklärte er im Juni, dass er alles dafür tun würde, um zu beweisen, dass Kaspersky nicht heimtückisch agieren würde. Er verstehe aber, dass "wir merkwürdig aussehen". Eine russische IT-Firma sei ungewöhnlich, dessen sei er sich bewusst.

Die Offerte, den gesamten Sicherheitsquellcode offenzulegen, hat man beim FBI bis dato nicht in Anspruch genommen. Dennoch steht das Unternehmen unter Verdacht, dem russischen Geheimdienst bei zahlreichen Angriffen geholfen zu haben.  

In Russland liegt der Marktanteil bei 50 Prozent, weltweit hingegen nur bei acht Prozent.

(bagre)

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