160 Zeichen - mehr werden es auf Twitter nicht

AFP (LOIC VENANCE)
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"Wir fokussieren uns darauf, der Ort zu sein, an dem man am schnellsten erfährt, was auf der Welt passiert", sagt Twitter-Chef Jack Dorsey. 160 Zeichen müssen dafür reichen.

Die Überlegungen, bei Twitter die Beschränkung auf 160 Zeichen pro Nachricht aufzuheben, sind endgültig vom Tisch. "Wir glauben, dass es wirklich wichtig ist, diese Kürze beizubehalten", sagte Twitter-Chef Jack Dorsey der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Digitalmesse dmexco in Köln.

"Ist es diese Einschränkung, die Twitter zu Twitter macht?" Vor einiger Zeit hatte Dorsey noch mit dem Gedanken gespielt, den Nutzern mehr Platz in den Tweets einzuräumen, damit sie sich besser ausdrücken können. Die Beschränkung auf zunächst 140 und später 160 Zeichen geht darauf zurück, dass Twitter ursprünglich auf Basis von SMS-Nachrichten aufgebaut war.

Dorsey verteidigte das auf Werbung wie von Unternehmen bezahlte Tweets basierte Geschäftsmodell von Twitter, obwohl der Kurznachrichtendienst chronisch rote Zahlen abliefert. "Wir haben ein Werbegeschäft seit sechs Jahren, und es ist sehr stark. Es ist aber unsere Entscheidung, ins Wachstum zu investieren." Twitter habe genug Geld auf der Bank, um das Geschäft weiter auszubauen. Im vergangenen Jahr war über Übernahmegespräche unter anderem mit Disney berichtet worden. Dorsey sagte auf der dmexco erstmals, dass die Verkaufsverhandlungen von Twitter selbst beendet worden seien.

Twitter-Mitgründer Dorsey, der 2015 an die Firmenspitze zurückgekehrt war, will den Dienst konsequent auf Aktualität ausrichten: "Wir fokussieren uns darauf, der Ort zu sein, an dem man am schnellsten erfährt, was auf der Welt passiert." Das zuletzt mäßige Wachstum der Nutzerzahlen will er unter anderem dadurch steigern, dass den Leuten schneller für sie persönlich relevante Informationen angezeigt werden.

Twitter hat rund 330 Millionen aktive Nutzer, während Facebook auf über zwei Milliarden kommt. Zugleich sei sein Dienst eine andere Art von Plattform, sagte Dorsey: "Die Leute kommen nicht zu Twitter, um mit Freunden oder Familie zu kommunizieren. Sie kommen, weil sie nach etwas suchen, und sie treffen Leute entsprechend diesen Interessen."

(APA/dpa)

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