Kurioser Fan-Zuwachs auf Facebook-Seite von Kurz

APA/AFP/JOE KLAMAR
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Ein spontaner Anstieg von Likes auf der Facebook-Seite von Sebastian Kurz gibt Rätsel auf. Sogar innerhalb der Partei.

Die Online-Präsenzen der Spitzenkandidaten stehen seit den Dirty-Camapigning-Enthüllungen der "Presse" noch mehr unter Beobachtung als zuvor. Kein Wunder, dass also die zehntausend neuen "Freunde" auf der Facebook-Seite von Sebastian Kurz (ÖVP) Fragen aufwerfen. Viele Facebook-Nutzer haben erst einige Wochen später mitbekommen, dass unter ihren "Gefällt mir"-Angaben auch Kurz auftauchte, ohne dafür aber aktiv ein Like vergeben zu haben. Leser meldeten sich darauf in den Redaktionen von "Standard" und "Kurier" und berichteten auch davon, dass Verstorbene, deren Account auf Facebook noch aktiv sei, auf einmal auch ein "Gefällt mir" für den ÖVP-Spitzenkandidaten vergeben haben sollen.

Gegenüber dem "Standard" erklärte sich Facebook teilschuldig. Eine Sprecherin entschuldigte sich für die entstandenen "Unannehmlichkeiten". Von der ÖVP nicht verschuldete "Unregelmäßigkeiten" hätten den spontanen Anstieg verursacht. Die unrechtmäßig zugeordneten Likes sollen nun laut Unternehmen wieder aberkannt worden sein.

Spekulationen, dass das Zusammenlegen mehrerer ÖVP-Seiten dazu geführt hätten, wurde von Facebook dementiert. Hier gelten bereits aufgrund ähnlicher Erfahrungen seit Jahren strenge Bestimmungen bei solchen Mergern. Derartige Zusammenlegungen müssen inhaltlich übereinstimmen und auch den selben Admin haben. Außerdem werden die Gruppenmitglieder über die Zusammenführung informiert. Das kann also als Grund für den Likes-Anstieg ausgeschlossen werden.

Auch ein Ankauf von Freunden sei auszuschließen und würde nicht die unfreiwillige Like-Vergabe von aktiven Nutzern erklären.

Es ist nicht das erste Mal in diesem Wahlkampf, dass ein plötzlicher Fanzuwachs auf Facebook registriert wird. Anfang September hatte FPÖ-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache an nur einem Tag 40.500 Fans dazugewonnen.

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>>> Bericht im "Standard"

(bagre)

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