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Spotify startet in Österreich: 15 Millionen Songs gratis

Spotify startet oesterreich Millionen
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Der aus Schweden kommende Dienst öffnet sein Angebot am Dienstag für heimische Musikfans. Die Anmeldung erfordert ein Facebook-Konto. Lizenzverträge für Österreich wurden erst vor kurzem abgeschlossen.

Gratis-Musik aus dem Internet? Dabei denkt man vornehmlich an dubiose Tauschbörsen, Download-Plattformen und BitTorrent-Netzwerke. Legale Angebote lassen sich bisher an einer Hand abzählen. Ab Dienstag, dem 15. November startet in Österreich Spotify, ein Dienst, der bereits in Schweden und den USA für Aufsehen gesorgt hat. Das Basisangebot des Unternehmens ist nämlich gratis. Findet ein Nutzer einen Song oder ein Album, das ihn interessiert, kann er diese sofort per Streaming anhören.

Österreichische Musik mit dabei

Der Umstand, dass Spotify seine Inhalte gratis anbietet, hat zu Beginn für Unverständnis in der Branche gesorgt, wie Europamanager Jonathan Forster im Gespräch mit DiePresse.com erklärt. Seit dem Erfolg der Plattform im Schweden und den USA seien die Gespräche in Österreich aber rasch und positiv verlaufen. Etliche heimische Künstler sind beim Start, etwa Austropop-Klassiker wie Wolfang Ambros oder neuere Künstler wie die Rockgruppe Kontrust, auch verfügbar. Eine hunderprozentige Musikabdeckung gibt es aber nicht. So fehlen etwa die Beatles im Angebot von Spotify.

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Werbefrei nur gegen Bezahlung

Auf den Servern des Betreibers lagern 15 Millionen Songs, 20.000 sollen täglich neu dazukommen. Gehört wird über eine Desktop-Anwendung, die optisch an iTunes erinnert. Eine Design-Klage von Apple habe es aber "zum Glück" noch nicht gegeben, sagt Forster. Der Gratisdienst wird über Werbung finanziert. Wer diese nicht will, muss für das Modell "Unlimited" 4,99 Euro pro Monat zahlen. Wer sich für die noch "Premium"-Variante für 9,99 Euro monatlich entscheidet, darf die Musik auch über spezielle Apps auf seinem Smartphone anhören.

Facebook brachte vier Millionen Nutzer

Der Dienst setzt inzwischen ein Facebook-Konto zwingend voraus, was bei einigen Nutzern für Unmut gesorgt hat. Wer ein älteres Konto besitzt, wird nicht zum Umstieg gezwungen. Spotifys Begründung lautet, dass der Großteil der User ohnehin auf Facebook sei. Für den Anbieter könnte sich die Entscheidung bereits ausgezahlt haben. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ließ letztens die Information fallen, dass Spotify seit der Integration in das Social Network innerhalb von sechs Wochen vier Millionen neue Nutzer akquirieren konnte.

Musik mit Freunden teilen

Startet man die Anwendung, ist sie noch recht leer. Man muss sich auf die Suche begeben, um seine Playlists mit Musik zu füllen. Inhalte, die auf der lokalen Festplatte liegen, werden ebenfalls importiert. Wenn man diese in eine Playlist einfügt und selbige mit Freunden teilt, ersetzt Spotify die lokalen Dateien mit Varianten auf den Servern des Anbieters - sofern sie vorhanden sind. Über die Playlists kann mit seinen Freunden regelmäßig mitteilen, welche neuen Alben oder Künstler man gerade hört. Hat man die Facebook-Funktion aktiviert, scheinen die Tracks auch im Nachrichtenstrom auf.

Verträge erst vor kurzem unterzeichnet

Möglich wird der Dienst nur durch Verträge mit den Plattenlabels und den Rechteverwertern. In Österreich hat Spotify deshalb mit AKM und austro mechana umfassende Lizenzverträge abgeschlossen. Der Dienst könne nur funktionieren, wenn für beide Seiten etwas dabei herausschaue, sagt auch Forster. Die Lizenzen gelten aber immer nur für ein Land. Nutzer aus Österreich konnten daher vor den Vereinbarungen nicht auf Spotify zugreifen.

(db)

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