Gerüchte um Google-Datencenter bei Linz

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Zeitungen wollen von "unterschriftsreifen Verträgen" für den Standort Kronsdorf erfahren haben. Von Google gibt es kein Kommentar. Weltweit gibt es über 30 solcher Google-Center.

In Oberösterreich mehren sich die Gerüchte, dass der weltgrößte Suchmaschinenbetreiber Google ein Datencenter in Kronstorf (Bezirk Linz-Land) errichten will. Laut "Kleiner Zeitung" und "Oberösterreichischen Nachrichten" (Donnerstag-Ausgaben) seien die Verträge für ein rund 60 Hektar großes Grundstück unterschriftsreif. Google wollte die Berichte gegenüber der APA nicht kommentieren, da es sich "nur um Spekulationen" handle.

400-Mio-Euro-Center für Google

Laut OÖN investiere der Internet-Multi in einen einzigen Standort normalerweise rund 600 Mio. US-Dollar (383 Mio. Euro) - für Gebäude, Einrichtung und die Computer. Im Vorjahr seien 2,4 Mrd. US-Dollar (1,5 Mrd. Euro) für den Betrieb aufgewendet worden. Kronstorfs Bürgermeister Wilhelm Zunderstorfer (V) gab sich im Gespräch mit dem ORF-Radio Oberösterreich am Donnerstag noch bedeckt: "Die Kuh ist noch nicht im Stall." Allerdings bestätigte er Gespräche mit verschiedenen Firmen. "Und dass eine große dabei ist, ist auch eine Tatsache."

Lücke zwischen Deutschland und Russland schließen

Weltweit betreibe Google mehr als 30 solcher Zentren, über die der stark zunehmende Datenverkehr der Kunden abgewickelt werde, so die Berichte. In Europa soll es 13 Standorte geben, zumindest sieben davon seien Datencenter. Zwischen Süddeutschland und Russland dürfte das Google-Netz aber noch Lücken aufweisen, die das geplante Center offenbar schließen soll. Ebenfalls im Rennen sei noch ein Standort in Tschechien oder der Slowakei. Weitere Datencenter seien derzeit in Litauen, Malaysia und Taiwan geplant.

Technische Daten streng geheim

Genaue Zahlen, wie viele Niederlassungen Google hat, gibt es offenbar nicht, denn der Konzern verlange bei seinen Investitionen strikte Verschwiegenheit, so die Zeitungen. Um der Konkurrenz keine Anhaltspunkte für die Leistung seiner Datencenter in die Hände zu spielen, gebe das Unternehmen nie technische Daten bekannt. Der Betrieb werde sogar unter anderem Namen durchgeführt. Seitens des Suchmaschinenbetreibers hieß es gegenüber den Medien: "Kein Kommentar." Unternehmenssprecher Kay Oberbeck verwies nur darauf, dass es für Google wichtig sei, weltweit viele Rechenzentren mit hoher Leistung zu haben.

Die Vorbereitungsarbeiten für das Datencenter laufen laut "Kleiner Zeitung" bereits seit über einem Jahr. Im Frühjahr 2007 sei die Anfrage eingelangt. Im Juli seien noch sechs Standorte in Zentraleuropa im Rennen gewesen. Wichtigster Standortfaktor sei eine "extrem zuverlässige Versorgung", wird ein Insider zitiert.

(APA)

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