Am 8. Mai 2012 starb der amerikanische Erfolgsautor und Illustrator in Connecticut Maurice Sendak an den Folgen eines Schlaganfalls. Er wurde 83 Jahre alt. Die Bücher Sendaks finden sich in den Kinderzimmern der ganzen Welt, allen voran "Wo die wilden Kerle wohnen".
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"Wo die wilden Kerle wohnen" aus dem Jahr 1963 war Sendaks erfolgreichstes Werk. Auf knapp 40 illustrierten Seiten mit gerade mal knapp 340 Wörtern erzählte Sendak die Geschichte des neunjährigen Max. In einem Wolfskostüm treibt er allerhand Unfug, bis ihn seine Mutter zur Strafe ohne Abendessen in sein Zimmer schickt. Dort nimmt er Reißaus in eine Fantasiewelt mit Monstern und Fabelwesen.
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Die "wilden Kerle" brüllen fürchterlich und haben große Krallen, doch der kleine Max hat keine Angst. Es ist es ganz einfach, eine Horde furchteinflößender Kreaturen zu besänftigen. Max "zähmte sie mit seinem Zaubertrick: Er starrte in alle ihre gelben Augen, ohne ein einziges Mal zu zwinkern".
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Der amerikanische Regisseur Spike Jonze wagte 2009, den Kinderbuchklassiker in einen 101 Minuten langen Film zu verwandeln - dafür mussten sie die Handlung ausbauen. Autor Dave Eggers, der gemeinsam mit Jonze das Drehbuch adaptierte, erzählte, dass der Schriftsteller eng mit den Filmemachern zusammenarbeitete und "jedes Wort billigte".
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Viele Therapeuten benutzten Sendaks Bücher, wenn sie mit verhaltensgestörten Kindern zu tun hatten. Ganze Studien gibt es zu Sendaks Werk. Der Autor musste aber auch heftige Angriffe einstecken. Oft wurde die Eigenwilligkeit seiner Figuren als Aufforderung zur Aufmüpfigkeit kritisiert, Verfechter autoritärer Erziehungsmodelle fanden Sendaks Geschichten weniger lustig.
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Die lebhafte Fantasie des Künstlers nährte sich aus tiefen Abgründen. Sendak wurde 1928 in New York geboren und wuchs als jüngstes von drei Kindern polnisch-jüdischer Immigranten in Brooklyn auf. Seine europäische Familie kam in Hitlers Konzentrationslagern um. Die Erzählungen der Eltern und Verwandten über die Zeit in Polen und Kindheitserlebnisse prägten ihn. Vorbild für die "Wilden Kerle" seien seine Onkel und Tanten gewesen, hatte er einmal verraten.
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Kränklich und schwächlich war Sendak als Kind, ein schlechter Schüler in allen Fächern - nur nicht im Zeichnen. Er bildete sich selbst weiter, seine einzige formale Ausbildung zum Künstler bestand in Abendkursen, tagsüber arbeitete er als Schaufensterdekorateur.
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In der zweiten Hälfte seines Lebens schuf er nicht nur Kinderbücher, sondern gestaltete auch Bühnenbilder.
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Im Laufe seiner Karriere illustrierte Sendak mehr als 50 Bücher. Zuletzt erschien im September mit "Bumble-Ardy" das erste Buch seit 30 Jahren, für das er sowohl Text als auch Illustration schuf.
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Das Buch über ein Waisenschwein, das eine wilde Geburtstagsparty schmeißt, landete prompt fünf Wochen lang auf der Bestsellerliste der "New York Times". "Bumble Ardy" soll demnächst auf Deutsch bei Diogenes erscheinen.
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Der mit vielen Literaturpreisen geehrte Sendak liebte Kinder, ist aber nie Vater geworden. Seinen Lebensabend verbrachte der mehrfach ausgezeichnete Illustrator mit seinen Hunden in Connecticut.
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Wie die "New York Times" berichtete, bekam er auch im hohen Alter noch Briefe von jungen Fans, die ihm schrieben, wie sehr sie seine Bücher lieben. Manche wollten sogar wissen, wie sie in die Welt der "wilden Kerle" gelangen könnten. "Wenn es nicht zu teuer ist, würden meine Schwester und ich gerne dort den Sommer verbringen", hieß es laut der "Times" in einem Kinderbrief.
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Der Vater der ''wilden Kerle''
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