AK Burgenland: Internet-Abzocke immer häufiger

Burgenland InternetAbzocke immer haeufiger
Burgenland InternetAbzocke immer haeufiger(c) Reuters ( Susana Vera Reuters)
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11.600 Beratungsgespräche mussten die Konsumentenschützer 2012 führen. Meist ging es um überhöhte Preise und Probleme mit Kündigungen.

Knapp 11.600 Anfragen von Verbrauchern haben im Vorjahr die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Burgenland beschäftigt. Resümee: Betrügereien im Internet nehmen zu, es entstehen immer neue Formen der Abzocke, geht aus der am Freitag präsentierten Bilanz für 2012 hervor. In 816 Fällen führten Anfragen von Verbrauchern zu Interventionen bei Firmen. Dabei wurden für die Betroffenen insgesamt rund 187.000 Euro herausgeholt.

Meiste Probleme nach dem Kauf

Die meisten Anfragen beschäftigten sich im Vorjahr mit Dienstleistungen: "Da geht es um überhöhte Preise, da geht es um Probleme mit Kündigungen", berichtete Eva Schreiber, Leiterin der AK-Konsumentenberatung. Einen großen Bereich bildeten auch Probleme nach einem Kauf. Betroffen seien dabei meist Angelegenheiten der Gewährleistung und Garantien. Dahinter folgten Fragen zur Telekommunikation und rund ums Bauen.

Zugenommen hätten auch Probleme mit Reisebuchungen, teilweise würden beispielsweise eklatant hohe Stornogebühren verlangt, berichtete Schreiber. Vermehrt Anfragen gebe es zu Aktivitäten mit betrügerischem Hintergrund im Internet. Neu im Hinblick auf das Ausmaß seien für die Konsumentenschützer Versuche gewesen, über Internet oder per Brief für angebliche Bestellungen zu kassieren, die von den Betroffenen nie getätigt wurden.

Auch alte Tricks ziehen noch

Auch der an sich alte Trick mit letztlich teuren Branchenbuch-Eintragungen sei verstärkt angewendet worden. Nach wie vor ein Thema bildeten unerwünschte Werbeanrufe, sogenanntes Cold Calling: "Wir brauchen wirklich unbedingt die schriftliche Bestätigungspflicht für telefonische Verträge", so Schreiber.

Die Konsumentenschützer fordern außerdem eine Ausschöpfung des Strafrahmens, der in diesem Bereich bis 58.000 Euro gehe. Als Höchststrafe seien bisher 7.000 Euro verhängt worden, was kaum abschreckend wirke, so Arbeiterkammerpräsident Alfred Schreiner.

Im Wahljahr wünscht sich die Arbeiterkammer eine Umsetzung jener Bereiche, die bereits im Regierungsprogramm 2008 verankert wurden, wie etwa die Einführung von Konsumentenbildung in den Schulen, um die Jugendlichen über ihre Rechte und Pflichten zu informieren. Auch die Gruppenklage müsse umgesetzt werden, so Schreiner.

(APA)

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