Rettet das Z10 Blackberry? Tester sind skeptisch

Rettet das Z10 Blackberry? Tester sind skeptisch
Rettet das Z10 Blackberry? Tester sind skeptisch(c) AP
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Das neue Smartphone und das Betriebssystem Blackberry 10 werden für neue Akzente gelobt. Allerdings gibt es noch viele Baustellen. Kritisiert wird unter anderem die Qualität der Apps.

Mit großem Getöse hat Blackberry (vormals RIM) sein neues Flaggschiff-Gerät Z10 vorgestellt. Das Smartphone mit 4,2-Zoll-Touchscreen ist das erste Gerät, das mit dem neuen Betriebssystem Blackberry 10 ausgeliefert wird. Mehrere US-Medien konnten das Geräts bereits im Vorfeld ausprobieren. Zwar werden dem Z10 und der neuen Software viel Lob ausgesprochen. Es gibt allerdings auch viele Kritikpunkte. Ob das Gerät und Blackberry 10 das am absteigenden Ast befindliche Unternehmen retten können, bleibt weiterhin von zu vielen Faktoren abhängig.

Steile Lernkurve

Cnet kritisiert die "Ineffizienz" des neuen Betriebssystems und prangert die steile Lernkurve an. Gleichzeitig wird aber der Anstrengung, die Blackberry für seine neue Software unternommen hat, Respekt gezollt. Als Zielgruppe werden vorrangig Blackberry-Fans gesehen, von denen es immer noch fast 80 Millionen weltweit gibt. Für Besitzer eines iPhones oder Android-Modells gebe es aber keinen guten Grund zu wechseln.

Nur wenige Apps für System gebaut

Boy Genius Report prangert mehrere Dinge beim Z10 und Blackberry 10 an. Zwar hat es der Hersteller geschafft, 70.000 Apps für den Start bereit zu stellen. Davon sind aber nur 1000 für die neue, auf dem Betriebssystem QNX basierende Software geschrieben worden. Der Rest sind von Android oder anderen Betriebssystemen portierte Apps oder sogar einfach nur Web-Apps. Beim Durchblättern des Angebots der Blackberry Worlds, dem App-Store-Pendant des Anbieters, seit nicht wirklich etwas aufgefallen, was Interesse hervorgerufen hätte.

Qualität der Apps kritisiert

Ähnlich skeptisch liest sich der Test von The Verge. Zwar wird das Keyboard gelobt und Blackberry 10 als vielversprechendes Betriebssystem angeführt. Allerdings würden die Benachrichtigungen schlecht gelöst sein. Außerdem lasse die Qualität der Apps von Drittanbietern zu wünschen übrig. Auch würde das Z10 eine unterdurchschnittliche Betriebsdauer mit seinem Akku an den Tag legen. Im Fazit wird festgestellt, dass es bessere Geräte auf dem Markt gibt.

Gutes Keyboard

Weniger pessimistisch liest sich der Testbericht der New York Times. Das Unternehmen sei nicht mehr dem Untergang geweiht, heißt es gleich in der Einleitung. Allerdings wird auch hier das Fehlen mancher wichtiger Apps als Kritikpunkt angeführt. Auch sei das Z10 sehr spät auf den Markt gekommen. Dafür gibt es großes Lob für das neue Betriebssystem und dabei besonders für das Keboard mit seinen intuitiven Textvorschlägen.

Browser langsamer als Konkurrenz

Als "radikale Neuerfindung" preist All Things D das Z10 und Blackberry 10 an. Damit könnte das Unternehmen wieder zurückfinden, heißt es in dem Testbericht. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte, wie etwa für das neue Benachrichtigungszentrum oder die Auswahl der Apps. Der Browser sei zwar flott, allerdings langsamer als auf anderen Plattformen, wie auch die anderen Tester bemerken.

Preislich im Premium-Segment

Vorerst wird das Z10 in den USA mit einem Dreijahresvertrag für 199 Dollar angeboten. Damit wagt sich Blackberry eindeutig ins Premium-Segment. Der britische Anbieter Carphone Warehouse soll das Gerät ohne Vertrag für 480 Pfund, umgerechnet mehr als 550 Euro, ins Portfolio aufnehmen, heißt es in einem Bericht. Andere Quellen sprechen von knapp 600 Dollar für ein vertragsfreies Gerät, was rund 440 Euro entsprechen würde. Noch hat kein österreichischer Mobilfunker angekündigt, das Gerät ins Portfolio aufnehmen zu wollen.

(Red.)

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